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Forscher: Impfstoff gegen Dengue-Fieber wirksam

Bangkok (dpa) - Ein neuer Impfstoff gegen die Tropenkrankheit Dengue soll erfolgversprechend sein: Das Mittel habe eine Wirksamkeit von rund 30 Prozent und könnte so die Zahl der Neuerkrankungen senken. Das berichten Forscher aus Thailand und Frankreich im Journal «The Lancet» (Online-Vorabveröffentlichung). Andere Wissenschaftler betonen, dass die Impfung nur bedingt schützt.

Die Ergebnisse stammen aus einer Studie mit 4002 thailändischen Schulkindern in der Nähe von Bangkok. Kinder sind besonders anfällig für Dengue. Insgesamt 2669 zufällig ausgewählte Mädchen und Jungen bekamen bis zu dreimal den Impfstoff in den Oberarm gespritzt, 1333 Kinder erhielten ein Placebo. Die beobachtenden Ärzte wussten nicht, welches Kind zu welcher Gruppe gehört.

In der Folgezeit traten 134 Dengue-Fälle auf: Betroffen waren 76 Kinder beziehungsweise 2,8 Prozent der geimpften Gruppe und 58 Kinder beziehungsweise 4,4 Prozent der Kontrollgruppe. «Dieser Unterschied ist nicht statistisch signifikant», betont das Team um den Impfstoff-Forscher Derek Wallace von Sanofi Pasteur in Singapur.

Anschließende Tests hätten jedoch gezeigt, dass der Impfstoff durchaus wirksam ist: Das Dengue-Virus gibt es in vier Formen, sogenannten Serotypen. «Gegen die drei Serotypen DENV 1, 3 und 4 war der Impfstoff zwischen 60 und 90 Prozent wirksam gewesen. Nur DENV 2 schien in diesem Versuch gegen den Impfstoff resistent zu sein», schreiben die Forscher. Das Mittel sei gut vertragen worden. In den zwei Jahren nach der ersten Spritze habe es keine Probleme gegeben.

Ein deutscher Experte warnt aber vor verfrühter Euphorie: «Alle, die daran forschen, hatten sich auf die Fahnen geschrieben, ein Dengue-Impfstoff solle gegen alle vier Serotypen schützen. Das Ziel ist damit nicht erreicht», sagte der Leiter der Virusdiagnostik am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg, Jonas Schmidt-Chanasit, der Nachrichtenagentur dpa. Es sei zwar erfreulich, dass es nun überhaupt etwas gebe. Aber auch mit diesem Impfstoff werde es kaum möglich sein, die Krankheit effektiv zurückzudrängen.