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EU-Pharma-Paket schwächt Standort

  • Umfassende Änderungen des Arzneimittelrechts in Europa
  • Verpasste Chance
  • Schwächung des Unterlagenschutzes größtes Problem

Berlin (vfa). Das EU-Parlament hat dem sogenannten Pharma-Paket zugestimmt. Es handelt sich um die umfassendste Umgestaltung des Arzneimittelrechts auf europäischer Ebene seit 20 Jahren. Dies wird sich auf viele Bereiche auswirken, zum Beispiel auf die Behandlungsmöglichkeiten seltener Erkrankungen oder den Nachschub mit neuen Antibiotika.

„Für den Pharmastandort wurde eine Chance vertan. Weder wurde Europas Profil als Innovationszentrum geschärft, noch wird die Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessert. Insbesondere die geplante Schwächung des Unterlagenschutzes ist innovationsfeindlich“, sagt vfa-Präsident Han Steutel.

„Die forschende Pharmaindustrie spielt eine zentrale Rolle für die Zukunft Deutschlands und Europas, da sie die Bevölkerung mit innovativen Arzneimitteln versorgt und für nachhaltiges Wachstum sorgt. Sie ermöglicht Zugang zu klinischen Studien und damit zu neuen Behandlungsmethoden. Vor allem aber hat sie geopolitische Bedeutung. Ereignisse wie der Ukrainekrieg und die Covid-19-Pandemie verdeutlichen die Gefahren einer zu großen außenwirtschaftlichen Abhängigkeit. Wir brauchen eine langfristige Strategie! Insbesondere da die USA und China an Attraktivität gewinnen. Es bedarf einer Politik, die die Herausforderungen der Zeit versteht und den Mut und die Mittel hat, sie zu gestalten. Die Bundesregierung hat dies erkannt und im Dezember 2023 eine nationale Pharmastrategie beschlossen, um Deutschland als Forschungs- und Produktionsstandort attraktiver zu gestalten. Sie betont in ihrer Strategie die Bedeutung eines robusten Schutzes geistigen Eigentums und lehnt jede Schwächung ab. Wir unterstützen sie darin,“ so Steutel weiter.

Das Fazit des vfa-Präsidenten: „Nun liegt es am EU-Rat, die Weichen für zukunftsfähige Rahmenbedingungen zu stellen und die Interessen von Medizin, Industrie und Forschung gleichermaßen zu berücksichtigen. Wer die Wettbewerbsfähigkeit stärken möchte, muss jedenfalls Planbarkeit und Erwartungssicherheit bieten. Forschende Arzneimittelhersteller benötigen die Gewissheit, dass Investitionen in Spitzenforschung in verlässliche Rahmenbedingungen erfolgen. Und diese Gewissheit sehen wir in Europa nicht in ausreichendem Maße!“

Mehr dazu:

https://www.vfa.de/de/wirtschaft-politik/pharma-paket-europa/patentschutz-und-unterlagenschutz-von-arzneimitteln

https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/seltene-erkrankungen/der-nutzen-von-orphan-drugs

https://www.vfa.de/de/wirtschaft-politik/pharma-paket-europa/europaeische-gesundheitspolitik-der-zukunft-das-beste-kommt-noch

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 48 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 102.000 Mitarbeiter:innen. Rund 21.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.

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