Impfstoffe zum Schutz vor der Coronavirus-Infektion Covid-19
An Covid-19, der durch das Coronavirus SARS-CoV-2 verursachten Krankheit, leiden Menschen in der ganzen Welt. Unternehmen und Forschungsinstitute entwickeln jedoch Schutzimpfungen. In der EU sind mittlerweile drei Impfstoffe zugelassen, einer im Zulassungsverfahren, und für zwei weitere wurde schon ein Teil der Zulassungsunterlagen eingereicht.
Impfaktion in Deutschland
In Deutschland wie in den meisten EU-Ländern wird ausschließlich mit Covid-19-Impfstoffen geimpft, die über die EMA eine EU-Zulassung erhalten haben. Über die eingetroffenen Impfstofflieferungen und den Stand des Impfens in Deutschland informiert die Bundesregierung auf ihrem Impfdashboard.
Entwicklungsprojekte für Covid-19-Impfstoffe
Gegen Covid-19 sind seit Januar 2020 mindestens 272 Impfstoffprojekte angelaufen: Die Weltgesundheitsorganisation WHO zählt derzeit 261 (Aufstellung vom 05.03.2021). Dazu kommen noch mindestens elf weitere Projekte, die sie noch nicht verzeichnet. Es sind Projekte der folgenden Unternehmen und Institute:
- dem Start-Up Prime Vector Technologies (PVT) (Tübingen)
- dem Start-Up baseclick (Neuried bei München) – RNA-Impfstoff
- dem Start-Up Belyntic (Berlin) in Kooperation mit einer Universität – Peptid-Impfstoff
- dem Wiener Unternehmen Viravaxx und der Universität Wien
- dem Wiener Unternehmen Cebina mit der Universität Universität Pécs (Ungarn)
- dem US-Unternehmen Sorrento Therapeutics
- dem US-Unternehmen Elixirgen Therapeutics (RNA-Impfstoff EXG-5003)
- der israelischen Tel Aviv University (RNA-Impfstoff)
- den Unternehmen Dyadic und Epygen (USA und Indien) (Subunit-Impfstoff)
- den Unternehmen CureVac und GSK, die zusammen einen Covid-19-Impfstoff der nächsten Generation entwickeln
Entwicklung und Produktion von Covid-19-Impfstoffen in Deutschland
Deutschland zählt international zu den Ländern mit besonders vielen Projekten für Impfstoffe gegen Covid-19. Das zeigt die obenstehende Karte. Es lässt sich auch eine statische Karte dieser Standorte herunterladen.
Im einzelnen sind es die folgenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die an Impfstoffen arbeiten:
- die Unternehmen BioNTech / Pfizer (Mainz, Marburg), zwei Projekte
- das Unternehmen CureVac (Tübingen)
- das Unternehmen Leukocare (Planegg) mit ReiThera (Italien) und Univercells (Belgien) – Vektorvirenimpfstoff, der seit 24.08. in Italien mit Freiwilligen erprobt wird
- das Start-Up Prime Vector Technologies (PVT) (Tübingen) – Vektorvirus-Impfstoff
- das Unternehmen ARTES Biotechnology (Langenfeld im Rheinland) – Impfstoff mit Virus-like Particles (VLP)
- das Start-Up Belyntic (Berlin) in Kooperation mit einer Universität – Peptid-Impfstoff
- Daiichi Sankyo Europe (Pfaffenhofen) in Kooperation mit der Universität München – RNA-Impfstoff
- das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (Braunschweig) / Univ. München / Univ. Marburg / UKE Hamburg / IDT Biologika (Dessau-Roßlau) – MVA-basierter Impfstoff, der nach einer Erprobung mit Freiwilligen derzeit überarbeitet wird
- das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung / CanVirex (Braunschweig / Basel, Schweiz) – Masern-Impfvirus-basierter Impfstoff
- die Universitätsklinik Tübingen – Peptid-Impfstoff
- das Start-Up baseclick (Neuried bei München) – RNA-basierter Impfstoff
- das Forschungsprojekt ContiVir des Max-Planck-Instituts für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg – VLP-Impfstoff
Außerdem wirken die folgenden Unternehmen und Forschungsinstitute unterstützend bei der Impfstoffentwicklung oder -produktion mit:
- Rentschler Biopharma (Laupheim): übernimmt jeweils einen Herstellungsschritt Herstellungsschritt für die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und CureVac
- Dermapharm (Brehna): wirkt an Fertigung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer mit
- Siegfried (Hameln): wirkt an Abfüllung und Verpackung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer mit
- Allergopharma (Reinbek) wird künftig an der Abfüllung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer mitwirken
- Sanofi (Frankfurt a.M.) wird künftig an der Abfüllung des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer mitwirken
- IDT Biologika (Dessau-Roßlau) wirkt an der Abfüllung des Impfstoffs von AstraZeneca mit und wird zusätzliche Produktionskapazität für AstraZeneca aufbauen
- Vibalogics (Cuxhaven): produziert Komponente für Impfstoff von Janssen
- CEVEC Pharmaceuticals (Köln): produziert Komponente für ungenannten Hersteller
- Richter-Helm BioLogics (Hamburg): produziert DNA-Material für Inovio (USA)
- Bayer (Wuppertal) wird ab 2022 an der Produktion des Impfstoffs von CureVac mitwirken
- WuXi (Wuppertal) wird ab Ende 2021 an der Produktion des Impfstoffs von AstraZeneca mitwirken
- das Unternehmen Daiichi Sankyo Europe (Pfaffenhofen bei München) und die Universität München (Abt. Pharmazie) tragen zum Impfstoffprojekt von Daiichi-Sankyo (Japan) und der Universität Tokio bei
- Sanofi (Frankfurt a.M.): wird Impfstoff aus der Kooperation von Sanofi und GSK abfüllen
- R-Pharm Germany (Illertissen), Tochter des russischen Unternehmens R-Pharm: wird künftig in Lizenz Impfstoff von AstraZeneca produzieren
- Celonic (Heidelberg) wird den Impfstoff herstellen, den das niederlänische Unternehmen Intravacc entwickelt
- Merck (Darmstadt): trägt zu rund 50 Projekten zur Entwicklung und Produktion von Covid-19-Impfstoffen weltweit bei; zudem produziert das Unternehmen Lipide für den Impfstoff von BioNTech/Pfizer
- Recipharm (Wasserburg): entwickelt Produktionsverfahren für ein anderes Unternehmen
- Lipoid: liefert Phospholipide für die Herstellung von mRNA-Impfstoffen
- Evonik wird künftig an zwei deutschen Standorten Lipide für den mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer herstellen (bisher nur in Kanada)
- Universität Gießen: wirkt mit am OpenCorona-Konsortium (Führung: Karolinska-Institut, Schweden), das einen DNA-basierten Impfstoff entwickelt
- Tropeninstitut der Universität Tübingen: wird Totimpfstoff des dänisch-niederländisch-deutschen PREVENT-nCoV-Konsortiums erproben
Zudem werden am Universitätsklinikum Tübingen Pläne verfolgt, einen Vektorvirus-Impfstoff (mit Sednaviren) gegen Covid-19 zu entwickelt, der als Nasenspray verabreicht werden kann. Die Projektleiter rechnen aber mit mindestens vier Jahren Entwicklungszeit bis zu einer möglichen Zulassung; und das auch nur, wenn für das Projekt eine Finanzierung gefunden werden kann.
Stand der Impfstoffentwicklung

Über Impfstoffstudien mit Erwachsenen und Minderjährigen informiert der Artikel "Wie Impfstoffe gegen Covid-19 erprobt werden".
Bis vor wenigen Jahren hätte man von der Virusanalyse bis zur Zulassung des Impfstoffs 15 bis 20 Jahre angesetzt. Neue Technologien, Vorerfahrung mit Impfstoffprojekten gegen verwandte Viren (siehe unten) und Priorisierung aller Genehmigungs- und Zulassungsverfahren durch die Arzneimittelbehörden machen eine enorme Beschleunigung möglich. Drei Impfstoffe sind mittlerweile schon zugelassen, viele weitere werden derzeit mit Freiwilligen erprobt, z. T. schon in der abgeschließenden Studienphase III. Das zeigt die folgende Grafik und die anschließende Tabelle (Erklärungen zu den Impfstofftypen siehe weiter unten).
Impfstoffe gegen Covid-19 – Der weltweite Entwicklungsstand in Zahlen:
Impfstoffe gegen Covid-19, EU-zugelassen, im Zulassungsverfahren oder in der letzten Entwicklungsphase
Unternehmen / Forschungsinstitut | Impfstoff | Impfstofftyp | Erprobung mit Freiwilligen | Produktion | Quellen |
BioNTech / Pfizer // BioNTech / Fosun Pharma | BNT162b2 | mRNA-basierter Impfstoff | Zulassung in der EU am 21.12.2020. Notfallzulassungen in UK (02.12.2020), USA (11.12.2020) und anderen Ländern. Phase III-Studie seit 27.07.2020 in den USA, Brasilien, Argentinien, Deutschland, Türkei und Südafrika; Ergebnis: 95 % Wirksamkeit beim Verhindern der Erkrankung, auch bei Senioren. Zudem Phase I-Studie mit Fosun Pharma in China. Der EU-Zulassung ging "Rolling Review" voraus. | in Mainz / Marburg / Puurs (Belgien) / Kalamazoo (Michigan, USA) / Andover (Massachusetts, USA) / Chesterfield (Missouri, USA), zudem Fertigungsschritte bei Rentschler Biopharma (Deutschland), Polymun (Österreich), Dermapharm (Deutschland), Acuitas Therapeutics (Kanada), Delpharm (Frankreich); Abfüllung bei Siegfried (Hameln, Deutschland); sterile Fertigungsdienstleistungen bei Baxter BioPharma Solutions in Halle (Westfalen, Deutschland) | The Wall Street Journal Eintrag EU Clinical Trials Register, Pr.mitt. Pfizer, Crain's Detroit Business, Pr.mitt. BioNTech, Mitteldeutsche Zeitung, Wiener Zeitung, Pr.mitt. BioNTech/Pfizer, Pr.mitt. BioNTech, DGAP, Pr.mitt. Rentschler Biopharma, Pr.mitt. BioNTech/Pfizer; Pr.mitt. BioNTech/Pfizer, Pr.mitt. Pfizer/BioNTech, tagesschau.de, Pr.mitt. BioNTech/Pfizer; Pr.mitt. BioNTech/Pfizer, EMA, Pr.mitt. BioNTech, Pr.mitt. BioNTech, LCI |
Moderna (USA) | mRNA-1273 | mRNA-basierter Impfstoff | Zulassung in der EU am 06.01.2021. Zulassung auch in den USA und weiteren Ländern. Phase-III-Studie ergab Wirksamkeit von 94,1 % bzgl. Verhinderung einer Covid-19-Erkrankung und 100 % bzgl. Verhinderung einer schweren Covid-19-Erkrankung. Teile des Zulassungsantrags hatten die Unternehmen für "Rolling Review" schon vorab bei EMA eingereicht. | in eigenem Werk in den USA; durch Lonza (in Portsmouth, New Hampshire [USA], und künftig in Visp [Schweiz]); Formulierung bei Recipharm (Frankreich); Abfüllung bei Recipharm (Frankreich), Catalent (USA) und Rovi (Spanien); Zulieferung von Lipiden von Corden Pharma (Werke in Schweiz, Frankreich, USA); Vertriebspartner in Japan: Takeda | ABC News, Bloomberg, Forbes, Reuters, Pr.mitt. Moderna, Pr.mitt. Moderna, Fierce Pharma, FoxSanAntonio, Der Aktionär, Pr.mitt. Moderna, Pr.mitt. Moderna, BBC News, Pr.mitt. EMA, Pr.mitt. Moderna, tagesschau.de, EMA, Reuters |
AstraZeneca Life Science / Oxford University (UK) | ChAdOx1 nCoV-19 (AZD1222) | Vektorviren-Impfstoff (auf Basis eines Adenovirus, das sich nicht in menschlichen Zellen vermehren kann) | Zulassung für die EU am 29.01.2021 nach "Rolling Review" seit Oktober 2020; für das Impfschema "2x volle Dosis", das lt. EMA-Auswertung in Studien 59,5 % Wirksamkeit im Verhindern von Covid-19-Erkrankung erzielt hat. In UK (seit 30.12.2020) und Ungarn schon für "emergency supply" zugelassen. Lizenzversion "Covishield" des Unternehmens Serum Institute of India in Indien seit 02.01.2021 für "emergency use" zugelassen. Zuvor Studien in Brasilien (seit Ende Juni), den USA (seit Anfang September) und UK. Zwischenergebnis aus kleiner Gruppe von bis zu 55 jährigen gesunden Teilnehmern innerhalb der Phase III mit bis zu 55-jährigen gesunden Teilnehmern und Dosierung "erst halbe, dann volle Dosis": 90 % Wirksamkeit. | ganz oder hinsichtlich einzelner Fertigungsschritte durch AstraZeneca, Halix (Niederlande), Pall Life Science, Cobra Biologics (USA, UK, Schweden), Oxford Biomedica (UK), Novasep (Belgien), Albany Molecular (USA), Reig Jofre (Spanien); , künftig auch im britischen Vaccines Manufacturing and Innovations Centre (VMIC). Produktion in Lizenz auch durch Serum Institute of India (als "Covishield"), SK Bioscience (Südkorea), R-Pharm (Russland + Deutschland), CSL (Australien), Siam Bioscience Group (Thailand), mAbxience (INSUD Group, Argentinien) | The Guardian Online, Meldung Merck, The Lancet, The Telegraph, inews, LiveScience, BBC, BBC, clinicaltrials.gov, Statnews, Fiercepharma Reuters, Oxford University, Reuters,Fierce Pharma, Pr.mitt. CSL, The Phuket News, NTV News, Pr.mitt. AstraZeneca, NTV, BBC, DAZ Online, Pr.mitt. Reig Jofre, Reuters, Pr.mitt. Novasep, Pr.mitt. EMA, Pr.mitt. EMA, Pr.mitt. EU-Kommission |
Janssen (Johnson&Johnson) | Ad26.COV2-S | Vektorviren-Impfstoff | im Zulassungsverfahren in der EU seit 16.02.2021; nach Phase III-Studie seit September 2020. In den USA Notfall-Zulassung am 26.02.2021 erteilt. Bei der EMA Teile des Zulassungsantrags in "Rolling Submission" schon übermittelt, aber noch kein kompletter Zulassungsantrag. Phase III-Studie läuft in den USA, Brasilien, Chile, Kolumbien, Mexico, Peru, Südafrika, Ukraine und den Philippinen. Zwischenergebnisse aus der Studie zeigen eine 66 % Wirksamkeit hinsichtlich des Verhinderns einer moderaten bis schweren Covid-19-Erkrankung (nicht: Verhinderns jeglicher Covid-19-Erkrankung). Auch eine Phase-II-Studie in den Niederlanden, Deutschland (UKE, Charité Berlin, Uniklinik Rostock) und Spanien läuft weiter. | in eigenen Werken in Bümpliz (Schweiz) und Leiden (Niederlande) / durch Catalent Biologics (USA) / Zulieferung von Emergent BioSolutions (USA) / Zulieferung für Impfstoff für klinische Studien durch Vibalogics (Cuxhaven) / voraussichtlich auch Fertigung durch Aspen Pharmacare (Südafrika) | Meldung Johnson&Johnson, Artikel Johnson&Johnson, Langenthaler Tagblatt, Biopharma Reporter, Biopharma Reporter, FiercePharma, Pr.mitt. Vibalogics Pr.mitt. Janssen, Biopharma Reporter, S&P Global Market Intelligence, MOPO, clinicaltrials.gov, Pr.mitt. Janssen, CNN, Reuters, Pr.mitt. EMA, Pr.mitt. Johnson&Johnson, Pr.mitt. Janssen |
Novavax | NVX-CoV2373 | Totimpfstoff mit gentechnisch hergestelltem Virusantigen (Nanopartikel-Technologie) und Adjuvans auf Saponin-Basis | in Phase III-Studie in UK seit Ende September, in USA und Mexiko seit Dezember; auch für Mexico geplant; zudem Phase IIb-Studie seit Aguust 2020 in Südafrika. 89,3 % Wirksamkeit (Verhinderung von Covid-19-Erkrankung) laut Phase-III-Studie in UK. Teile des Zulassungsantrags in "Rolling Submission" schon am 03.02.2021 an die EMA übermittelt. | durch Emergent BioSolutions (USA), das National Research Council’s Biologics Manufacturing Centre in Montréal (Kanada) und künftig durch Tochter Praha Vaccines (Tschechien). Zulieferung des Adjuvans durch AGC Biologics (USA und Dänemark) und PolyPeptide Group (USA und Schweden) und des Antigens durch Fujifilm Diosynth (UK) und Biofabri (Spanien), SK Bioscience (Südkorea) und Takeda Pharmaceuticals (Japan). Abfüllung auch durch Par Sterlie Products (USA). In Lizenz auch Antigenproduktion und Abfüllung durch Serum Institute of India (Indien). | Pr.mitt. Novavax, clinicaltrials.gov, Pr.mitt. Novavax, Quartalsbericht Novavax, ABC News, Pr.mitt. Novavax, Handelsblatt; Pr.mitt. Novavax, Pr.mitt. Novavax, NDTV, Reuters, Pr.mitt. Novavax, Pr.mitt. Novavax, Pr.mitt. EMA, The New York Times |
CureVac | CVnCoV | mRNA-basierter Impfstoff | in Phase III-Studien in Europa und Lateinamerika seit 14.12.2020 bzw. 19.12.2020 (Deutschland). Teile des Zulassungsantrags in "Rolling Submission" schon am 13.02.2021 an die EMA übermittelt. | in eigener Anlage in Tübingen; mRNA-Produktion auch durch Unternehmen Wacker in Amsterdam; Formulierung durch Polymun (Österreich); Abfüllung und Verpackung durch Fareva (Frankreich); Produktion (mRNA, Aufreinigung und Formulierung) auch durch Rentschler Biopharma (Laupheim, Baden-Württemberg); künftig auch Produktion durch Novartis in Kundl (Österreich) und Bayer in Wuppertal | Pr.mitt. CureVac, Grenzecho, Pr.mitt. CureVac, Pr.mitt. CureVac, dpa, Pr.mitt. CureVac, Fierce Pharma, Mitteldeutsche Zeitung; Pr.mitt. Curevac, FAZ, Pr.mitt. Curevac, Pr.mitt. CureVac und Fareva, Pr.mitt. CureVac, Polymun, Pr.mitt. Bayer, Pr.mitt. Rentschler Biopharma, Pr.mitt. CureVac, Pr. Mitt. CureVac |
Natl. Gamaleya-Forschungszentrum für Epidemiologie und Mikrobiologie (Russland), Gesundheitsministerium von Russland / R-Pharm | Gam-COVID-Vac = Sputnik V | Vektorviren-Impfstoff (Adenovirus); verwendet unterschiedliche Adenoviren (Ad26 und Ad5) für die erste bzw. die zweite Impfung | in Phase III-Studie seit 31.08. in Russland u.a. Ländern. Teile des Zulassungsantrags bei der EMA in "Rolling Submission" schon am 03.03.2021 übermittelt. In Russland schon nach Ph. II zugelassen worden. Zulassungen auch in Belarus und Argentinien. Einsatz auch in Ungarn. 91,6 % Wirksamkeit laut Lancet-Veröffentlichung über Zwischenergebnisse der Phase III-Studie vom 02.02.2021 | durch Gamaleya Institut (3 Produktionsbetriebe), Binnopharm (Russland), Generium, Biocad und R-Pharm | Sputnik Deutschland, TASS, AA, Reuters, Reuters, GxP News, Lancet, Pr.mitt. EMA |
Sinopharm / Wuhan Institute of Biological Products / Wuhan Institute of Virology der Chinesischen Akademie der Wissenschaften | inactivated Novel Coronavirus Pneumonia (COVID-19) vaccine (Vero cells) | Impfstoff mit inaktiviertem Virus | in Phase III in China, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain und Peru; in einer Zwischenauswertung hat der Impfstoff laut Veröffentlichung vom 29.12.2020 eine Wirksamkeit von 79 %; er wurde am 30.12. in China zugelassen | tbd | Clinicaltrialsarena, ChiCTR, CGTN, Reuters, CNN, South China Morning Post |
Sinovac Biotech | CoronaVac | Impfstoff mit inaktiviertem Virus | in Phase III u.a. in Brasilien seit 21.07.2020 (Partnerschaft mit Instituto Butantan); Zwischenergebnisse aus Studien deuten auf Zuverlässigkeit zwischen 50 % und 91 %; Ungarn hat lt. Medienberichten Liefervertrag mit Sinovac abgeschlossen | tbd | Pr.mitt. Sinovac, Registereintrag Clinicaltrials.gov, CGTN, Fierce Pharma, clinicaltrials.gov, Reuters, Bangkok Post, BBC, CGTN |
Beijing Institute of Biological Products / Sinopharm | tbd | Totimpfstoff (inaktivierte Viren) | in Phase III | in eigener Anlage | WHO, Reuters, Asharq Al-Awsat |
CanSino Biologics (China) / Beijing Institute of Biotechnology, Academy of Military Medical Sciences, PLA of China | Ad5-nCoV | Vektorvirus-Impfstoff (Adenovirus Typ 5) | in Phase III-Studien in Pakistan und Russland; Studie in Saudi Arabien geplant; geplante Studie in Kanada ist abgesagt | mit dem National Research Council of Canada (NRC) (Zelllinie HEK293) in Montreal (Kanada) | Nature Reviews Drug Discovery, Registereintrag Clinicaltrials.gov Pr.mitt. Natl. Research Councel Canada, Hindustan Times, Reuters, TrialSiteNews |
Bharat Biotech / Indian Council of Medical Research / Natl. Institute of Virology (Indien) | Covaxin (BBV152) | Vektorviren-Impfstoff | in Phase III in Indien seit 12.11.2020 (Ziel: 26.000 Teilnehmer); in Indien zugelassen für "emergeny use" seit 02.01.2021, obwohl zu dieser Zeit keine Ergebnisse zur Wirksamkeit veröffentlicht waren | k. A. | Pr.mitt. Bharat Biotech, expresspharma.in, Zeenews, Reuters, NDTV, Hindustan Times |
Anhui Zhifei Longcom Biopharmaceutical / Institute of Microbiology, Chinese Academy of Sciences | k. A. | Subunit-Impfstoff (Antigen und Adjuvans) | in Phase III seit 30.11.2020 | k. A. | CNBCTV18, CHICTR |
Research Institute for Biological Safety Problems / Natl. Scientific Center for Phthisiopulmonology of the Republic of Kazakhstan (Kasachstan) | QazCovid-in | Impfstoff mit inaktivierten SARS-CoV2 | in Phase III-Studie in Kasachstan seit 25.12.2020 | k. A. | clinicaltrials.gov, clinicaltrials.gov |
Zydus Cadila Healthcare (Indien) | ZyCoV-D | DNA-basierter Impfstoff (Plasmid) | in Phase III seit Januar 2021 in Indien | k. A. | CTRI, News18, Pr.mitt. Zydus Cadila, ThePrint, Livemint |
Instituto Finlay de Vacunas (Kuba) | FINLAY-FR-2 anti SARS-CoV-2 | Totimpfstoff mit Protein-Antigen, chemisch verbunden mit Tetanus-Toxoid | Phase III-Studie | k. A. | Registro Público Cubano des Ensayos Clínicos |
Vector Virology Institute (Russland) | EpiVacCorona | Totimpfstoff mit Peptid-Antigenen | nach Phase III-Studie seit November 2020 in Russland. In Russland bereits zugelassen. Laut russischer Nachrichtenagentur TASS vom 19.01.2021 zu 100 % wirksam. | k. A. | Clinicaltrialsarena, clinicaltrials.gov, TASS, Reutersclinicaltrials.gov |
Institute of Medical Biology / Chinese Academy of Medical Sciences | k. A. | Impfstoff mit inaktiviertem Virus | Phase III in China | tbd | WHO |
Inovio (USA) | INO-4800 | DNA-basierter Impfstoff, der durch Elektroporation verabreicht wird | seit 16.11.2020 in Phase II-Teil einer Phase II/III-Studie in den USA | durch Richter-Helm BioLogics (Germany), VGXI (USA), Ology Bioservices (USA), Advaccine (China, für China); Advaccine wirkt auch an Studien mit und kann den Impfstoff später in China vermarkten | Inovio, Inovio, Registereintrag Clinicaltrials.gov, Pr.mitt. Inovio, Pr.mitt. Inovio, Pr.mitt. Inovio/Advaccine |
Medicago (Kanada) / GSK | CoVLP | Totimpfstoff mit Virus-like Particles aus in Pflanzen hergestellten Antigenen und Adjuvans von GSK | seit 19.11.2020 in Phase II-Teil einer Phase II/III-Studie in Kanada | k. A. | Medicago, Finanznachrichten, Pr.mitt. Medicago/GSK |
AnGes (Japan) / Osaka University / Takara Bio | AG0302-COVID19 | DNA-basierter Impfstoff mit Adjuvans | in Phase II/III in Japan seit 23. November | durch Takara Bio Inc. (Japan) | Japan Times, Japan Times, clinicaltrials.gov, clinicaltrials.gov |
Clover Biopharmaceuticals / Dynavax | SCB-2019 | Subunit-Impfstoff (Antigen: gentechnisch erzeugtes trimeres Spikeprotein; Adjuvantien: CpG 1018 von Dynavax und Aluminiumsalz) | in Phase II/III-Studie seit u.a. in Deutschland (Rekrutierung hat noch nicht begonnen) | in eigener Anlage in China | Canberra Times, Reuters, Pr.mitt. Clover, Fierce, clinicaltrials.gov |
Laufende Projekte in früheren Entwicklungsstadien finden sich in der laufend aktualisierten Tabelle "COVID-19 Landscape of novel coronavirus candidate vaccine development worldwide" der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Nach klinischer Erprobung vorzeitig beendet wurde bisher drei Impfstoff-Projekte: von der University of Queensland und CSL, von MSD mit dem Institut Pasteur und der University of Pittsburgh und von MSD zusammen mit IAVI. In einem Fall stimulierte der Impfstoff das Immunsystem in geeigneter Weise, führte jedoch zu falsch positiven Resultaten bei HIV-Tests. Die anderen beiden Impfstoffe erzielten keine zureichende starke Immunreaktion. Das führte jeweils zu der Entscheidung, das Projekt abzubrechen.
Zulassungsanforderungen für Covid-19-Impfstoffe
Für die EU-Länder (sowie Norwegen, Island und einige andere Staaten) ist die europäische Arzneimittelagentur EMA für die Zulassung von Covid-19-Impfstoffen zuständig; die Behörden der Mitgliedstaaten wirken dabei wesentlich an den Zulassungsverfahren mit. Die EMA bearbeitet alle Zulassungsverfahren für Covid-19-Impfstoffe prioritär. Zudem bietet sie Unternehmen an, dass sie im Rahmen einer "Rolling Submission" einige Kapitel ihres Zulassungsantrags schon zur Bearbeitung einreichen können, während die Phase-III-Studie noch läuft. Mehrere Unternehmen haben davon schon Gebrauch gemacht.
Im Zusammenhang mit den Impfstoffen gegen Covid-19 fällt immer wieder der Begriff "Herdenimmunität". Wie dieser Gemeinschaftsschutz erzielt werden kann und wie er hilft, die Ausbreitung einer Krankheit einzudämmen, erfahren Sie HIER.
Die EMA besteht, wie die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA und die meisten anderen Zulassungsbehörden weltweit, darauf, dass die Wirksamkeit und Sicherheit der Covid-19-Impfstoffe in klinischen Phase III-Studien in Pandemiegebieten belegt wird. Eine Zulassung bereits mit den Ergebnissen aus Phase II-Studien kommt nicht in Betracht. Am 08.09.2020 hatten sich auch neun westliche Pharma-Unternehmen in einer Verlautbarung dazu bekannt, bei der Erprobung ihrer Impfstoffe keinerlei Kompromisse hinsichtlich der Sicherheit und ethischer Standards einzugehen und eine Zulassung nur auf Basis von Phase-III-Ergebnissen zu beantragen.
Für die Phase-III-Studien haben sich die EMA, die FDA und weitere in der ICMRA zusammengeschlossene Arzneimittelbehörden auf einen detaillierten Anforderungskatalog verständigt. Das ist ausführlich im Artikel "Wie Impfstoffe gegen Covid-19 erprobt werden" beschrieben, der auch auf die Erprobung der Impfstoffe mit Minderjährigen und Schwangeren eingeht.
Produktionskapazität
Die Unternehmen haben parallel zur klinischen Entwicklung große Anstrengungen unternommen, um auch die Großproduktion ihrer Impfstoffe rechtzeitig serienreif zu bekommen. Um auf große Kapazitäten zu kommen, sind sie vielfach Kooperationen mit anderen Herstellern eingegangen oder haben anderen Herstellern Lizenzen dafür erteilt, dass sie den betreffenden Impfstoff in Eigenregie ebenfalls produzieren dürfen. Mehr dazu steht im Artikel "Ausweitung der Liefermengen für Covid-19-Impfstoffe".
Weltweiter Zugang zu COVID-19-Impfstoffen
Die Impfstoffe werden in jedem Land gebraucht. Am 30. September traten die Bill-and-Melinda-Gates-Foundation und 16 Pharma- und Diagnostika-Unternehmen der Befürchtung entgegen, dass sie sich bei der Entwicklung der Impfstoffe allein auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Industrienationen konzentrieren, mit der Erklärung "Commitments to Expanded Global Access for COVID-19 Diagnostics, Therapeutics, and Vaccines". Die Unterzeichner bekennen sich dazu, Innovationen für Patienten weltweit zu entwickeln, auf Bezahlbarkeit und rasche Verfügbarkeit für alle Länder hinzuarbeiten, Mechanismen für eine faire weltweite Ressoucenverteilung wie die COVAX Facility zu unterstützen und das Vertrauen in die Covid-19-Impfstoffe (wie auch die Therapeutika und Diagnostika) zu stärken, indem sie die Sicherheit der Anwender zur höchsten Anforderung an jedes Produkt machen.
Mehr zur COVAX Facility findet sich hier.
Arten von Impfstoffen
Hintergrund: Weckruf ans Immunsystem – Wie Impfstoffe wirken
Die Unternehmen und Forschungsinstitute arbeiten auf unterschiedliche Impfstoffe hin. Die meisten ihrer Projekte zielen dabei auf eine der folgenden drei Arten von Impfstoffen:

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Lebendimpfstoffe mit Vektorviren: Bei mehreren Projekten dienen gut bekannte, harmlose Viren als Ausgangspunkt, beispielsweise das „Modifizierte Vaccinia-Virus Ankara“ (MVA) oder das Adenovirus Serotyp 26. Solche sogenannten Vektorviren können in menschliche Zellen eindringen, ohne eine Erkrankung auszulösen. Man weiß auch, wie man sie in Zellkulturen in großen Mengen produzieren kann. Damit sie zum Impfen taugen, ergänzt man sie um ein oder mehrere Gene für Oberflächenproteine von SARS-CoV-2. Wenn sie nach dem Impfen in menschliche Zellen eingedrungen sind, veranlassen sie dort die Produktion der SARS-CoV-2-Proteine. Damit sorgen sie dafür, dass ein Immunschutz aufgebaut wird, der auch eine echte Infektion abwehren kann. Jeweils aufbauend auf einem Vektorvirus sind auch die ersten zugelassenen Ebola-Impfstoffe, der erste Dengue-Impfstoff und einige experimentelle (noch nicht zugelassene) Impfstoffe entwickelt worden. Zu den Vektorviren-Impfstoffen zählt der zugelassene Impfstoff von AstraZeneca, aber auch die Impfstoffe von Janssen, dem russischen Gamaleya-Institut ("Sputnik V"), dem Konsortium ReiThera / Leukocare / Univercells und dem Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) mit IDT Biologika.
Totimpfstoffe mit Virusproteinen: Diese Impfstoffe enthalten entweder ausgewählte Virusproteine (so etwa bei Novavax, Greffex, der University of Queensland, UMN Pharma (Tochter von Shionogi) und Sanofi / GSK); oder sie enthalten das ganze Material inaktivierter SARS-CoV-2-Viren (etwa bei Beijing Institute of Biological Products / Sinopharm). Damit beruhen sie im wesentlichen auf lang bewährter Technologie: Sehr viele zugelassene Impfstoffe sind so zusammengesetzt; beispielsweise solche gegen Hepatitis B oder Grippe. Möglicherweise ist es aber bei anderen Impfstoffen leichter, schnell große Mengen von Impfeinheiten zu produzieren. Das allerdings wird sich erst zeigen, wenn es soweit ist.
RNA-Impfstoffe: Diese Impfstoffe enthalten ein ausgewähltes Gen des Virus in Form von RNA, genauer gesagt der Form von RNA, in der in allen lebenden Zellen bei Bedarf Abschriften einzelner Gene erstellt werden, die für die Proteinherstellung nötig sind: messenger-RNA (kurz mRNA). Die mRNA aus dem Impfstoff soll nach der Injektion im Körper die Bildung von (ungefährlichem) Virusprotein hervorrufen, das dann wiederum wie bei einem konventionellen Impfstoff den Aufbau des Immunschutzes bewirkt. mRNA-Impfstoffe haben den Vorteil, dass von ihnen sehr schnell viele Injektionsdosen produziert werden können. Allerdings ist bislang noch gegen keine Krankheit ein solcher Impfstoff auf dem Markt. Zu den Unternehmen und Instituten, die solche Impfstoffe gegen Covid-19 entwickeln, gehören unter anderem BioNTech/Pfizer, Moderna, CureVac, Arcturus Therapeutics und eTheRNA. Die Wirkungsweise dieser Impfstoffe ist in diesem Video von #EUmythbusters noch genauer erklärt.
– Ähnlich funktionieren auch Impfstoffe, die statt mRNA ein Stück DNA mit einem Virengen enthalten; daran arbeiten unter anderem das Unternehmen Inovio, das Genexine-Konsortium und das OpenCorona-Konsortium unter Führung des schwedischen Karolinska-Institut und Mitwirkung der Universität Gießen. Bislang ist allerdings noch kein Covid-19-Impfstoff auf DNA-Basis über die Phase I hinaus gekommen
Applikationsformen
Unterschiede gibt es auch bei den Applikationsformen. Zwar zielen die meisten Projekte auf injizierbare Impfstoffe ab, doch gibt es Ausnahmen:
- Das Galilee Research Institute (MIGAL) und MigVax (beide in Israel) arbeitet an einem Totimpfstoff (einem Subunit-Impfstoff mit chimären Antigenen), der in den Mund gegeben wird, damit er auf Immunzellen in Mund und Rachen einwirkt.
- Das argentinische National Scientific and Technical Research Councel (CONICET) arbeitet ebenfalls an einem oral anwendbaren Totimpfstoff
- Das Unternehmen Vaxart (USA) arbeitet an einem Vektorviren-Impfstoff, der als Raumtemperatur-stabile Tablette verabreicht werden kann, mit Freisetzung im Dünndarm.
- Der Impfstoff des Unternehmens Altimmune soll nasal angewendet werden, wie ein schon zuvor entwickelter Grippeimpfstoff des Unternehmens.
- Auch die Unternehmen Bharat Biotech International und FluGen sowie die University of Wisconsin-Madison (Indien/USA/USA) wollen einen nasal zu applizierenden Impfstoff entwickeln.
- Nasal angewendet werden soll ferner ein auf genmodifizierenden Bifidobakterien beruhender Impfstoff des kanadischen Unternehmens Symvivo.
- Nasal appliziert soll schließlich auch der mRNA-basierte Impfstoff, der vom belgischen Unternehmen eTheRNA mit EpiVax, Nexelis, REPROCELL und dem Center for the Evaluation of Vaccination der Univerität Antwerpen entwickelt wird.
HINTERGRUND: Arzneimittelentwicklung in Zeiten der Corona-Krise
Alle Aufmerksamkeit richtet sich auf die Entwicklung von Arzneien gegen Covid-19. Über die Hunderte von Projekten gegen andere Krankheiten wird deshalb aktuell wenig berichtet. Werden überhaupt noch Studien fortgesetzt oder neu begonnen?
Fragen an Dr. Siegfried Throm, Geschäftsführer Forschung des vfa
Die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI)
- CureVac (Tübingen, Deutschland)
- Inovio Pharmaceuticals (USA) mit dem Wistar Institute (USA) und Beijing Advaccine Biotechnology (China)
- Moderna (USA) mit dem U.S. National Institute of Allergy and Infectious Diseases
- Novavax (USA)
- University of Oxford (UK) und AstraZeneca
- Clover Biopharmaceuticals (China)
- Biological E (Indien)
- SK Bioscience (Südkorea)
- Dynavax (USA)
Drei weitere von CEPI unterstützte Projekte wurden gestoppt. Eins hatte die University of Queensland (Australien) geleitet, ein anderes betrieben das Institut Pasteur, das Unternehmen Themis (Tochter von MSD) und die University of Pittsburg (Frankreich / Österreich / USA). Ein drittes Projekt führte die University of Hong Kong (China) durch. Auch die Unterstützung von GSK
im Bereich der Adjuvantien wurde beendet.
Product Development Partnerships
Product Development Partnerships (PDP) sind Allianzen, die gemeinsame Projekte von Stiftungen, Regierungs- und Hilfsorganisationen sowie Forschungsgruppen und Unternehmen organisieren. Die im Rahmen einer PDP von den Geldgebern bereitgestellten Mittel werden meist in Form befristeter Grants an Unternehmen oder Forschungseinrichtungen vergeben. In PDP können Medikamente entwickelt werden, die für ein einzelnes Unternehmen wirtschaftlich nicht zu realisieren wären oder für die schnell verfügbare Finanzmittel erforderlich sind. Denn sie sorgen dafür, dass die damit verbundenen Kosten und ökonomischen Risiken auf die Schultern mehrerer Partner verteilt werden. Das hat sich bereits für neue Medikamente gegen Malaria, Tuberkulose und Schlafkrankheit bewährt.
In Verbindung mit CEPI bietet auch das Unternehmen GSK an, seine eigene Adjuvans-Technologie für Impfstoffe in Projekte für einen SARS-CoV-2-Impfstoff einzubringen. So kam es neben der schon genannten Zusammenarbeit mit der University of Queensland auch zu einer Kooperation mit den chinesischen Impfstoff-Entwicklern Clover Biopharmaceuticals und Innovax Biotech sowie weiteren Unternehmen und Forschungsinstituten.
CEPI hat sich auch um eine frühzeitige Bestellung von Durchstichflaschen für die Abfüllung der fertigen Impfstoffe gekümmert.
CEPI ist eine Product Development Partnership, die unter anderem von Norwegen, Deutschland (Bundesforschungsministerium), Japan, Kanada, Australien sowie von der Bill & Melinda Gates Foundation und dem Wellcome Trust finanziert wird. Sie wurde 2017 eigens dafür gegründet, um Impfstoffprojekte gegen größere Epidemien oder Pandemien zu koordinieren, voranzutreiben und finanziell zu unterstützen.

Was ist was?
Coronavirens: Familie von Viren, die Menschen oder Tiere befallen. Zu ihr gehören die Erreger von SARS in den Jahren 2002/2003, MERS, mehreren Erkältungsformen und natürlich das aktuell grassierende Virus SARS-CoV-2.
SARS-CoV-2: Im Februar 2020 vergebener Name des Erregers der aktuellen Pandemie. Häufig wird er einfach „neuartiger Coronavirus“ genannt. Die Abkürzung steht für Severe Acute Respiratory Syndrome-Coronavirus-2.
Covid-19: Zum Glück erkrankt nicht jede Person, die sich mit SARS-CoV-2 ansteckt. Diejenigen, die nach einer Ansteckung mit dem neuen Erreger Symptome zeigen, leiden unter der Atemwegserkrankung Covid-19. Die Bezeichnung leitet sich ab von „Coronavirus-Disease“ und dem Jahr des ersten Auftretens, 2019.
Hilft eine Tuberkulose-Impfung gegen Covid-19?
Möglicherweise können noch weitere Impfstoffe etwas zum Schutz vor Ansteckung beitragen, obwohl sie gar nicht gegen Coronaviren entwickelt wurden: Tuberkulose-Impfstoffe. Die Idee dahinter: Impfungen damit steigern die generelle Immunabwehr gegen Keime und könnten deshalb auch Menschen dabei helfen, SARS-CoV-2 abzuwehren oder wenigstens nicht so schwer daran zu erkranken.
An Kliniken in Nijmegen und Utrecht (Niederlande) soll die Eignung des alten Tuberkulose-Impfstoffs BCG erprobt werden. Dieser Impfstoff wird in Deutschland schon lange nicht mehr eingesetzt.
In Deutschland laufen Studien der Unternehmen Vakzine Projekt Management (Deutschland) und Serum Institute of India zur Erprobung des neueren Tuberkulose-Impfstoffs VPM1002, der noch keine Zulassung hat, weil letzte Studien gegen Tuberkulose noch laufen. Die Covid-19-Studien werden an mehreren deutschen Kliniken mit älteren Menschen und mit Beschäftigten im Gesundheitswesen durchgeführt. Der Impfstoff wurde ursprünglich am Berliner Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie entwickelt.