Wissen statt Werkbank: Dienstleistungen treiben die industrielle Wertschöpfung
- Forschung, Software und Patente ersetzen zunehmend die klassische Produktion
- Pharmaindustrie treibt Wandel besonders stark voran
- Gezielte Unterstützung innovativer Branchen ist notwendig
Die Industrie in Europa verändert sich grundlegend: Immer mehr Wertschöpfung entsteht jenseits der klassischen Produktion – durch Forschung, Digitalisierung und unternehmensnahe Dienstleistungen. Die neueste Ausgabe des MacroScope Economic Policy Briefs des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) beleuchtet diesen Strukturwandel und zeigt auf, wie Deutschland und insbesondere die Pharmaindustrie diesen Wandel prägen.
„Die sinkende Industrieproduktion in Deutschland ist kein Zeichen eines Niedergangs, sondern Ausdruck einer grundlegenden Neuausrichtung“, sagt Dr. Claus Michelsen, Chefvolkswirt des vfa. „Wachstum entsteht heute mehr und mehr durch geistiges Eigentum, smarte Lösungen und vernetzte Prozesse – nicht mehr nur durch Stückzahlen am Fließband.“
Dienstleistung statt Massenfertigung
Seit der Finanzkrise 2010 wächst die industrielle Wertschöpfung in der EU deutlich schneller als die Produktion. Deutschland gehört dabei zu den Haupttreibern dieser Entwicklung. Branchen mit hoher Forschungsintensität erzielen heute große Teile ihres wirtschaftlichen Erfolgs durch Forschung und Entwicklung, Softwarelösungen oder Patente.
Pharmaindustrie als Vorreiter
Besonders deutlich wird dieser Wandel in der Pharmaindustrie: In Deutschland stieg nicht nur die Produktion im Zuge der Impfstoffentwicklung, sondern auch die Wertschöpfung durch Lizenzeinnahmen aus dem Ausland – ein signifikanter Beitrag zum Wirtschaftswachstum. Dabei zeigt die Analyse, dass eine Forschung und Entwicklung für Stabilität und Wachstum sorgt.
Michelsen: „Um im globalen Wettbewerb mit den USA und China zu bestehen, muss die Industriepolitik gezielter Forschung und Entwicklung sowie Hightech-Produktion unterstützen. Die bestehende Forschungszulage reicht dabei nicht aus, um dauerhaft Unternehmen für den Standort Deutschland zu gewinnen.“
Lesen Sie hier die gesamte Auswertung in der neuesten Ausgabe des MacroScope Economic Policy Briefs.
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 46 weltweit führenden Herstellern und ihren rund 90 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa stehen für mehr als die Hälfte des deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 100.000 Mitarbeiter:innen.
Rund 20.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.
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