AMNOG-Debatte: Zukunftssichere Lösungen gesucht
- Diskussion kommt in Gang
- DAK-Report veröffentlicht
- Auch vfa legt Reformvorschläge vor
Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) ist die zentrale Regelung zur Preisbildung innovativer Medikamente. Heute hat die Krankenkasse DAK-Gesundheit dazu einen Report vorgelegt. In der neusten Ausgabe wird die zunehmende Überkomplexität von Erstattungsregeln kritisiert, wie etwa die sog. „Leitplanken“ aus der letzten Legislaturperiode. Der vfa hatte sie von Anfang kritisch gesehen.
„Umso erstaunlicher ist es, dass dem DAK-Report für die Zukunft kaum Neues einfällt und er erneut eine Vielzahl von unterschiedlichen Rabattierungen vorschlägt, die systematisch wenig zusammenhängend sind. Das sind die wenig erfolgreichen Rezepte der Vergangenheit. So wird dem AMNOG weiter Stück für Stück der Boden entzogen und die Planungssicherheit bleibt auf der Strecke. Das würde den Raum für Arzneimittelinnovationen in Deutschland wieder einschränken, statt zukunftssichere Lösungen zu ermöglichen,“ sagt Dr. Ulrike Götting, Geschäftsführerin Markt und Erstattung im vfa.
Praktische Erfahrungen zeigen, wo man ansetzen muss, um das AMNOG besser zu machen. Der vfa sieht Reformbedarf vor allem in drei Bereichen:
· Das AMNOG-Verfahren muss mit dem medizinischen Fortschritt Schritt halten. Ein zukunftsfähiger Rahmen für die Nutzenbewertung ist erforderlich – insbesondere für neuartige Therapien. Dabei sollten gesetzliche Vorgaben ausreichend Spielraum für innovative Erstattungsmodelle lassen, um die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten.
· Das AMNOG-Verfahren für neue Medikamente muss die Versorgungsperspektive besser berücksichtigen. Wenn ein Arzneimittel entscheidend zur Patientenversorgung beiträgt, so muss auch Flexibilität in der Verhandlung ermöglicht werden.
· Das AMNOG in Deutschland und die europäische Nutzenbewertung müssen als Standortfaktoren im globalen Wettbewerb begriffen werden, um den Innovationsrückstand zu anderen Ländern wie den USA nicht größer werden zu lassen.
Mehr dazu:
https://www.vfa.de/de/gesundheit-versorgung/amnog/zukunft-amnog-neue-impulse-fuer-die-patientenversorgung
https://www.vfa.de/de/gesundheit-versorgung/amnog/innovationsrueckstand-eu-usa
Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 46 weltweit führenden Herstellern und ihren rund 90 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa stehen für mehr als die Hälfte des deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 100.000 Mitarbeiter:innen.
Rund 20.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.
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