Drucken
öffnen / schließen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook, Twitter oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Näheres erfahren Sie hier: https://www.heise.de/ct/artikel/2-Klicks-fuer-mehr-Datenschutz-1333879.html

Forscher: Zahl der Krebstoten wird vorerst nicht abnehmen

Heidelberg (dpa) - Krebs wird nach Ansicht eines Experten auch in Zukunft für den Tod jedes vierten Menschen in Deutschland verantwortlich sein - trotz medizinischer Fortschritte. «Die Forschung liefert ständig neue Ergebnisse», sagte Hermann Brenner, der die Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) leitet. «Die bildgebende Diagnostik wird immer ausgereifter, die Früherkennung immer besser.» Allerdings werde der Fortschritt durch die Altersstruktur in Deutschland wieder ausgeglichen. «Wir haben stabile Fallzahlen», betonte Brenner in einem dpa-Gespräch am Freitag in Heidelberg. Einen rückläufigen Trend hält er erst auf lange Sicht für möglich.

Nach einer neuen Statistik starb 2010 bundesweit jeder Vierte an Krebs. Bei Bronchial- und Lungentumoren sieht Brenner das größte Problem. «Der wesentliche Grund für diese Krebsart ist und bleibt das Rauchen», sagte der Forscher. «Und es wird die größte Herausforderung bleiben, hier eine bessere Vorsorge zu treffen.» Andere Länder haben ihm zufolge mit schärferem Nichtraucherschutz vorgelegt «Wir hätten in Deutschland auch schon viel mehr erreichen können.» 2010 waren fast 43 000 Menschen an Lungen- und Bronchialkrebs gestorben.

Vor allem bei Frauen sei die Zahl der Betroffenen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, erst jüngst würden erfreulicherweise Rückgänge registriert. «Es ist das A und O, dass das Rauchen weiter beschränkt wird», forderte der 53-Jährige.

Deutlich besser sei die Lage bei Darmkrebsfällen. «Wir haben in diesem Bereich eine weitere deutliche Reduzierung», sagte Brenner.
Die Früherkennung sei verbessert worden, außerdem erreichten die medizinischen Angebote mehr Menschen als bislang.