Weltdiabetestag - Mehr Bewegung für «Generation XXL»
Berlin (dpa) In Deutschland sind nach Angaben von Experten etwa 1,9 Millionen Kinder zu dick oder sogar fettleibig. Gründe dafür sind vor allem schlechte Ernährung und Mangel an Bewegung. Mit den Pfunden steigt auch das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Arthrose, Fettleber oder Bluthochdruck, wie die gemeinnützige Organisation diabetesDE am Freitag warnte. Sie organisiert eine zentrale Veranstaltung zum Weltdiabetestag am 14. November in Berlin, um betroffene Familien aufzuklären.
Während sich vor 30 Jahren Kinder und Jugendliche noch bis zu vier Stunden täglich bewegten, ist es heute den Angaben zufolge nur noch etwa eine Stunde. «Hält dieser Trend an, wird in etwa 40 Jahren jeder zweite Erwachsene an Fettleibigkeit leiden, denn dicke Kinder sind die übergewichtigen und potenziell schwer kranken Erwachsenen von morgen», sagte Christine Graf vom Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft der Deutschen Sporthochschule in Köln.
Die Expertin fordert eine umfassende Aufklärung von Kindern und Eltern. Falsche Essgewohnheiten oder Mangel an Sport färbten auf die Sprösslinge ab. Besonderer Fokus müsse hierbei auf Menschen mit Migrationshintergrund oder geringem Bildungsniveau liegen. Denn dort ließen sich bisher die größten Defizite erkennen, betonte Graf. So seien bereits rund 40 Prozent der Hauptschüler übergewichtig.
diabetesDE vereint nach eigenen Angaben unter anderem Patienten, Ärzte und Forscher, um sich für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen Diabetes einzusetzen.