Vorerst keine unabhängige Patientenberatung
Rostock (dpa/mv) - Das Rostocker Büro der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD) ist wie alle Niederlassungen bundesweit seit Anfang Januar vorübergehend geschlossen. «Ich hoffe, dass es bald weitergeht», sagte Jürgen Fischer, Vorstand der Verbraucherzentrale MV, am Montag der dpa und bestätigte einen Bericht von «Schweriner Volkszeitung» und «Nordkurier» vom gleichen Tag. Hintergrund der Schließung seien Probleme bei der Ausschreibung durch den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV). Ein Knackpunkt bei den Verhandlungen sei die Gewährleistung der Unabhängigkeit der Beratungsstellen, sagte Fischer.
Etwa 10 000 Anfragen seien 2010 bei den drei Mitarbeiterinnen der UPD eingegangen. Die Einrichtung, die seit 2007 arbeitet, berät kostenlos bei Fragen zu Leistungen der Krankenkassen, möglichen Therapien, Arzneien oder auch Patientenrechten. Ein Notbetrieb in den Räumen der Verbraucherzentrale werde aufrechterhalten, sagte Fischer. Er rechnete damit, dass noch in dieser Woche die Entscheidung über den Weiterbetrieb fallen kann.
Ein GKV-Vertreter sagte den Zeitungen, der Grund für die Verzögerung liege in der notwendigen europaweiten Ausschreibung, das Volumen betrage über fünf Millionen Euro. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn der Gesetzgeber von vornherein eine Übergangsfrist von einem halben Jahr festgeschrieben hätte, meinte Fischer.