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Tödlicher Pockenbestand bleibt wohl erhalten

Genf (dpa) - Die beiden letzten großen und bekannten Bestände an Pockenviren in den USA und in Russland werden voraussichtlich nicht so bald vernichtet. Das zeichnete sich am Donnerstag am Rande der Jahreskonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf ab.
Eigentlich sollte das Thema, das seit fünf Jahren kontrovers diskutiert wird, schon von dem obersten Entscheidungsgremium der WHO beraten worden sein, doch dies wurde zunächst mal vertagt. Denn die USA haben schon im Vorfeld keinen Zweifel daran gelassen, an ihren Beständen vorerst festhalten zu wollen.

Die amerikanische Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius sagte in Genf, grundsätzlich seien die USA breit, ihr Bestände zu vernichten.
Auch über einen Termin könne man reden. Allerdings könnte es auch notwendig werden, diese zur Entwicklung von Impfstoffen heranziehen zu müssen. Dies könne etwa bei einem Unfall mit den noch vorhandenen Beständen oder aber durch terroristische oder kriegerische Handlungen nötig werden. Man sei sich ja auch nicht ganz sicher, dass es wirklich nur die Bestände in den USA und Russlands gebe, sagte die Ministerin.

Im Jahr 2005 war der 25. Jahrestag der weltweiten Ausrottung der Pocken. Das gilt als einer der größten Erfolge des öffentlichen Gesundheitswesens in der Weltgeschichte und ist die einzige Krankheit, die bisher von der Menschheit eliminiert werden konnte. Im Mai 1980 erklärte die Weltgesundheitsversammlung, dass die Welt von natürlich auftretenden Pocken befreit wurde und der Kampf gegen Pocken siegreich war. Die Ausrottung dieser Krankheit wurde durch internationale Impfungsprogramme, globale Krankheitsüberwachung und Logistiksysteme des öffentlichen Gesundheitswesens ermöglicht.

Seit dieser Erklärung ist kein einziger Fall von Pockeninfektion mehr gemeldet worden.