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Sachsen empfiehlt neuen Impfstoff für Pneumokokken

Chemnitz (dpa) - Die sächsische Impfkommission empfiehlt allen Erwachsenen ab 60 zum Schutz vor Pneumokokken einen neuen Impfstoff.
Dieser werde in Deutschland bereits seit zwei Jahren bei Kindern im Alter von bis zu fünf Jahren eingesetzt, seit Oktober 2011 sei er von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA auch für Erwachsene älter als 50 Jahre zugelassen, sagte Kommissionschef Dietmar Beier am Mittwoch in Chemnitz. Im Vergleich zum bisher eingesetzten Impfstoff ist der Schutz länger wirksam. Pneumokokken sind Bakterien.

Beier betonte, dass Sachsen mit der neuen Empfehlung bundesweit Vorreiter sei. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut werde diesem Schritt voraussichtlich im Sommer folgen. Eine Dosis des neuen sogenannten Konjugat-Impfstoffs ist zwar etwa 30 Euro teurer, aber auch ausreichend, fügte Beier hinzu. Die Kostenübernahme durch die Krankenkassen sei zwar wünschenswert, aber derzeit noch nicht garantiert.

Pneumokokken können schwere Erkrankungen auslösen. Gelangen sie in die Blutbahn, könne es zu Blutvergiftung, Hirnhautentzündung oder Lungenentzündung kommen, warnt die Impfkommission. Der Schutz gegen Pneumokokken wird in Deutschland bereits seit 1998 empfohlen. Zum Leidwesen von Beier werden die Impfraten indes nicht erfasst. Anhand von Studien gehe er von etwa 20 Prozent in der betroffenen Altersgruppe ab 60 aus. «Wir würden uns höhere Impfzahlen wünschen», fügte der Mediziner hinzu.

Öffentliche Empfehlungen von Schutzimpfungen sind in Deutschland Ländersache. Der Sächsischen Impfkommission gehören 13 Ärzte und eine Biologin an. Ihre Vorschläge gelten als Grundlage für Entscheidungen des Gesundheitsministeriums in Dresden.