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Rösler will Wahlmöglichkeit bei Pflege für Demente

Berlin (dpa) - Die immer zahlreicheren Demenzkranken in Deutschland sollen nach dem Willen von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) stärker zwischen Pflegeleistungen wählen können. Der geistige und seelische Zustand müsse besser berücksichtigt werden, sagte Rösler nach einem Spitzentreffen mit Branchenvertretern zur Vorbereitung der Pflegereform am Donnerstag in Berlin.

«Wir schlagen deshalb vor, dass man künftig als Versicherter wählen kann zwischen den Leistungskomplexen und Zeitkontingenten, die man selber inhaltlich ausfüllen kann.» Betroffene und ihre Angehörige könnten dann aussuchen, ob sich ein Pflegedienst um den Haushalt und ums Waschen kümmert oder ob er beispielsweise eine halbe Stunde kommt, die man dann nach Belieben etwa auch für Gespräche nutzen kann.

Die Zahl der Demenzkranken steige binnen 20 Jahren von heute 1,2 auf 1,7 Millionen, sagte Rösler. Verbesserungen sollten auch den Angehörigen zugutekommen und dem Fachkräftemangel begegnen. Rösler erwägt zudem, die Pflegekassen zu Verträgen mit Anbietern über spezielle Wohnformen zu verpflichten, wie er mitteilte. Durch solche Demenzwohngemeinschaften oder gemischte Wohngemeinschaften solle ein Wechsel ins Heim nach Möglichkeit vermieden werden.

Mit der Pflegereform solle zwar die Einstufung von Demenzkranken in der Pflegeversicherung auch grundsätzlich verbessert werden. Doch bis dies umgesetzt sei, könne es länger dauern. Die zwei nun anvisierten Regelungen dienten einer schnellen Hilfe. Sozialverbände forderten schnelle und umfassende Verbesserungen für Demenzkranke. Eckpunkte für die Reform gebe es bis zur Sommerpause, sagte Rösler.