Drucken
öffnen / schließen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook, Twitter oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Näheres erfahren Sie hier: https://www.heise.de/ct/artikel/2-Klicks-fuer-mehr-Datenschutz-1333879.html

Privatkassen von Wirtschafts- und Finanzkrise unbeschadet

Berlin (dpa) - Die privaten Krankenversicherungen (PKV) haben die Wirtschafts- und Finanzkrise nach eigener Darstellung gut überstanden. Bis Mitte dieses Jahres erhöhte sich die Zahl der Bundesbürger mit einer privaten Krankenvollversicherung auf 8,86 Millionen. Das waren gut 216 000 mehr als zu Jahresbeginn 2009. Im vergangenen Jahr lag der Nettoneuzugang bei 171 600 Personen.

Damit habe die PKV bewiesen, «dass sie sich auch unter erschwerten Bedingungen im Wettbewerb behaupten kann», heißt es in einer Verbandsmitteilung vom Donnerstag in Berlin. Die Zahl der Kranken- Zusatzversicherungen für ambulante, stationäre und zahnmedizinische Behandlungen erhöhte sich 2009 um fast 500 000 auf 21,48 Millionen Verträge. In den ersten sechs Monaten 2010 kamen 77 000 Zusatzverträge hinzu.

Das Neugeschäft im vergangenen Jahr wurde allerdings durch den Einmaleffekt der Anfang 2009 in Kraft getretenen Versicherungspflicht beflügelt: Tausende vormals Unversicherte schlossen deshalb eine private Kranken- und Pflegeversicherung ab. Darunter waren viele Beamte, die sich bis dahin für den von der staatlichen Beihilfe nicht gedeckten Kostenanteil nicht versichern mussten.

Eine Wiederbelebung des Neugeschäfts erhofft sich die PKV durch die von der schwarz-gelben Regierungskoalition beschlossene Neuregelung, nach der Besserverdiener von 2011 an bereits nach einem Jahr aus der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) überwechseln dürfen. Derzeit beträgt die Wartezeit noch drei Jahre.

Im Gegensatz zur umlagenfinanzierten GKV bildet die kapitalgedeckte PKV sogenannte Alterungsrückstellungen: Diesem Topf wurden der Mitteilung zufolge 2009 knapp elf Milliarden Euro zugeführt, davon 9,7 Milliarden Euro in der Krankenversicherung.
«Damit verfügte die PKV am Jahresende über Alterungsrückstellungen in Höhe von 145,32 Milliarden Euro.»