Kassenärzte bekommen deutlich mehr Geld
Berlin (dpa) - Die rund 150 000 niedergelassenen Ärzte in Deutschland sollen im kommenden Jahr deutlich mehr verdienen. Das ist das Ergebnis der Honorarverhandlungen von Krankenkassen und Ärzten, wie die Nachrichtenagentur dpa am Dienstag in Berlin erfuhr. Am kommenden Montag sollen weitere Details geklärt werden.
Die Kassen seien in der Sitzung überstimmt worden, hieß es aus den Verhandlungskreisen weiter. In ihrem Gremium - dem Erweiterten Bewertungsausschuss - kann der unabhängige Sachverständige Jürgen Wasem mit einer Seite stimmen und so den Ausschlag geben, wenn es kein Einvernehmen gibt.
Hauptstreitpunkt war die regionale Verteilung. Wegen der zuletzt relativ geringeren Zuwächse in Süd- und Westdeutschland forderten die Ärzte hier einen größeren Aufschlag. Die Bundesregierung hatte beide Seiten zu einem Ergebnis gedrängt. Die Ärzte hatten mehr als zwei Milliarden Euro zusätzlich verlangt. Bereits 2009 war das Honorar der Praxisärzte nach Kassenangaben im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent auf 30,8 Milliarden Euro gestiegen.
Der Branchenführer unter den Kassen, die Barmer GEK, wandte sich gegen deutliche Steigerungen in einzelnen Regionen. Zwar habe es zuletzt bei den Ärzten in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein- Westfalen ein geringeres Plus gegeben als bei denen in Ostdeutschland, sagte Vize-Chef Rolf-Ulrich Schlenker der dpa. Doch er erläuterte: «Man hat niemandem etwas weggenommen.»