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Individualisierte Medizin soll Krebsbehandlung verbessern

Berlin (dpa) - Nicht jeder Patient mit Krebs im Verdauungstrakt spricht gleich gut auf die Behandlung an. Wissenschaftler setzen daher große Hoffnung in die sogenannte individualisierte Medizin. Deren Ziel sei, die Therapie aufgrund genetischer Analysen der Tumorzellen zielgerichtet auf den einzelnen Kranken anzupassen, sagte der Gastroenterologe Ulrich-Frank Pape vom Virchow Campus der Charité am Donnerstag in Berlin im Vorfeld des 118. Internistenkongresses im April in Wiesbaden.

Dazu sei es nötig, innerhalb einer Tumorerkrankung verschiedene Untergruppen zu identifizieren. «Wir haben gelernt, dass wir sehr genau hingucken müssen, wie schnell der Tumor wächst.» Denn besonders schnell wachsende Tumoren müssten anders behandelt werden als langsam wachsende. «Diese Subgruppen müssen wir sehr gezielt und genauer betrachten, um für den Patienten langfristig ein besseres Ergebnis zu erzielen und die Nebenwirkungen zu senken», erläuterte Pape. Sein Fachbereich orientiert sich dem Oberarzt zufolge zunehmend auf Medikamente, die auf der zellmolekularen Ebene eingreifen, etwa, indem sie das Zellwachstum im Tumor hemmen und damit kontrollieren.

Neben Fortschritten in der individualisierten Medizin befasst sich der Internistenkongress auch mit der Frage, wie sich genetische, erworbene und umweltbedingte Faktoren auf die Ausprägung von Krankheiten auswirken, wie Kongresspräsident Prof. Joachim Mössner von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) erläuterte. Außerdem geht es um Fettleibigkeit, Herzinsuffizienz, die Onkologie des Verdauungstrakts sowie die Behandlung von älteren Menschen, die an einer Vielzahl von Krankheiten leiden.