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Forscher analysieren gefährlichen EHEC-Erreger

Münster (dpa/lnw) - Der gefährliche EHEC-Typ, den Experten der Universität Münster identifiziert haben, stellt die Forscher vor Rätsel. Der Erreger ist weltweit nie zuvor für einen Ausbruch verantwortlich gewesen. «Deshalb hat uns völlig überrascht, dass der Stamm innerhalb kürzester Zeit schwerste Erkrankungen hervorgerufen konnte», sagte Prof. Helge Karch am Donnerstag in Münster. Sein Team hatte den Darmkeim am Mittwoch identifiziert.

Sicher sei, dass sich der ursprüngliche Erreger-Stamm, HUSEC 041, verändert habe. Deshalb schlüsseln die Forscher jetzt die DNA des Bakteriums weiter auf, um den Keim ganz genau zu bestimmen. Das könnte eine Woche dauern, erklärte Karch am Donnerstag. Die speziellen Eigenschaften des Typs könnten möglicherweise auch Erklärungen dafür geben, dass vor allem jüngere Frauen erkranken.

Außerdem arbeiten die Forscher mit Hochdruck an einem Test, der eine schnelle EHEC-Diagnose bei Patienten anhand von Stuhlproben möglich machen soll. «Eine Diagnose wäre damit innerhalb von 24 Stunden möglich», sagte Karch am Donnerstag. Bereits in ein paar Tagen könnte ein solcher Test vorliegen.

Schon jetzt wissen die Forscher, dass der tödliche EHEC-Typ einige Eigenschaften besitzt, die ihn von 95 Prozent der anderen Erreger-Typen unterscheiden. So verfüge er über eine besondere Art, sich an der Darmwand anzuheften. Außerdem sei er in der Lage, Stoffe zu produzieren, die Antibiotika ausschalten. «Bestimmte Antibiotika können die Giftproduktion sogar noch stimulieren», sagte der Leiter der Medizinischen Mikrobiologie in Münster, Prof. Georg Peters.