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Apotheker warnen vor Engpässen bei Insulin

Berlin/Mainz (dpa) - Vor Lieferengpässen bei Insulin und tagelangen Wartezeiten hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) am Freitag in Berlin gewarnt. «Diabetiker sollten sich rechtzeitig Rezepte beim Arzt besorgen und damit zur Apotheke gehen», sagte Verbandssprecher Thomas Bellartz und bestätigte damit einen Bericht des Magazins «Markt intern». Die Engpässe seien voraussichtlich in einigen Tagen behoben.

Hintergrund war demnach ein Streit zwischen dem Insulin-Hersteller Novo Nordisk aus Mainz und Großhändlern. Das Unternehmen hatte laut Sprecherin Christiane Häuser zum 1. August das Skonto für die Großhändler von 1,5 auf 0,5 Prozent herabgesetzt. Der Hersteller sei von gesundheitspolitischen Entwicklungen stark betroffen gewesen und habe sich deshalb zu diesem Schritt gezwungen gefühlt. Im August hätten die Großhändler Insulin jedoch zu alten Konditionen bestellt, was Novo Nordisk nicht akzeptiert habe.

Nach Angaben von Thomas Bellartz mussten deshalb rund 21 500 Apotheken in den vergangenen Wochen ihr Insulin direkt beim Hersteller ordern, was zu Verzögerungen führte. Noch am Donnerstag habe die durchschnittliche Lieferzeit vier Tage gedauert.

Inzwischen sei mit den meisten der 15 Großhändler eine Einigung erzielt worden, sagte Häuser. Sie rechne damit, dass auch die Verhandlungen mit den restlichen Händlern bis zum Ende der Woche abgeschlossen seien. Die unbefriedigende Situation in der Versorgung der Apotheken werde sich dadurch zügig entspannen. Mit einem «Normalzustand» rechnet Häuser bis Mitte der kommenden Woche.