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Dieter Geis - bekehrter Rebell neuer Chef der Hausärzte

Nürnberg/München (dpa/lby) - Noch vor wenigen Wochen propagierte er an der Seite von Wolfgang Hoppenthaller den Ausstieg der Hausärzte aus dem Kassensystem - inzwischen gibt sich Dieter Geis reumütig. Das war wohl nicht die richtig Taktik, räumt der bekehrte Rebell ein. Seit Mittwochabend leitet der 59 Jahre alte Unterfranke den Bayerischen Hausärzteverband. Eine außerordentliche Delegiertenversammlung wählte Geis in Nürnberg zum Nachfolger von Interim-Verbandschef Wolfgang Krombholz, der das Amt Ende Dezember von Wolfgang Hoppenthaller übernommen hatte.

Der in Randersacker geborene Geis, der seit der Facharztausbildung 1983 eine Hausarztpraxis in seiner unterfränkischen Heimat leitet, entschied sich relativ spät für ein verbandspolitisches Engagement. Der Grund dafür war seine wachsende Unzufriedenheit als Mediziner mit der ausufernden Bürokratie. «Mir hat die Arbeit immer weniger Spaß gemacht. Und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis hat nicht mehr gestimmt», schildert Geis seine Gründe für seinen Einstieg in die Verbandspolitik vor rund zehn Jahren.

Daneben sorgt er sich um den Ärztenachwuchs. «Es gibt immer weniger junge Menschen, die sich für den Arztberuf entscheiden. Wir müssen den Arztberuf attraktiver machen.» Geis weiß, wovon er spricht. Als Lehrbeauftragter, der seit Jahren Assistenzärzte ausbildet, ist er mit dem Nachwuchsproblem häufig konfrontiert.

Daneben engagierte sich Geis jahrelang in der Kassenärztlichen Vereinigung und war zuletzt stellvertretender Vorsitzender im Bayerischen Hausärzteverband. Das CSU-Mitglied ist kommunalpolitisch in seiner Heimatgemeinde engagiert. Geis ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.