Deutsche mit Gesundheitssystem zufrieden

Berlin (dpa) - Bevölkerung und Ärzte sind mit dem deutschen Gesundheitssystem ganz überwiegend zufrieden, machen sich aber Sorgen um die Zukunft. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach mit Unterstützung der Bundesärztekammer, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach bewerten 70 Prozent der Deutschen die Gesundheitsversorgung als «gut» oder »sehr gut»; bei den Ärzten sind es sogar 88 Prozent.

Pessimistisch zeigten sich die rund 1800 Befragten jedoch, was die Zukunft des Gesundheitssystems angeht. Hier gaben 77 Prozent der Befragten an, sie seien skeptisch, dass es der Politik längerfristig gelingen wird, eine gute Gesundheitsversorgung zu sichern. Bei den rund 500 befragten Ärzten war der Anteil der Skeptiker mit 81 Prozent noch höher.

Wie bereits vorab war bekanntgeworden war, hatte jeder zweite Arzt angegeben, er habe schon aus Kostengründen auf Behandlungen verzichtet. «Dabei handelte es sich aber nicht um lebensnotwendige Behandlungen», sagte der Vize-Präsident der Bundesärztekammer, Ulrich Montgomery, bei der Vorstellung der Studie. «Es geht dabei um Leistungen, die man verschieben kann. Uns sind keine Fälle bekannt, wo Patienten dadurch zu Schaden gekommen wären.»

Bei der Frage nach Reformmöglichkeiten halten die meisten Befragten zusätzliche finanzielle Belastungen und Leistungseinschränkungen für nicht akzeptabel. Hingegen hält es eine Mehrheit für vertretbar, dass Versicherte, die nicht zu Vorsorgeuntersuchungen gehen oder sich ungesünder verhalten, mehr bezahlen müssen. Der Gesundheitsreport war im Auftrag eines privaten Finanzdienstleisters erstellt wurde, der unter anderem auch private Krankenversicherungen vertreibt.