Drucken
öffnen / schließen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook, Twitter oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Näheres erfahren Sie hier: https://www.heise.de/ct/artikel/2-Klicks-fuer-mehr-Datenschutz-1333879.html

DAK womöglich auch 2011 mit Zusatzbeitrag

Berlin (dpa) - Millionen gesetzlich Versicherte müssen trotz Gesundheitsreform auch im kommenden Jahr mit einem Zusatzbeitrag rechnen. Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) werde aller Voraussicht nach auch in Zukunft von ihren Mitgliedern einen Aufschlag verlangen, berichtet die «Frankfurter Rundschau» (Mittwoch) unter Berufung auf Informationen aus dem DAK-Verwaltungsrat. «Wir werden auch 2011 einen Zusatzbeitrag brauchen», zitiert das Blatt einen ungenannten Insider.

DAK-Sprecher Jörg Bodanowitz sagte der Nachrichtenagentur dpa: «Natürlich diskutieren wir intern über diese Frage, aber es gibt dazu keine Entscheidung.» Erst am 15. Dezember werde der Haushalt verabschiedet. Noch sei nicht klar, wieviel die Kasse im vergangenen Jahr aus dem Finanzausgleich des Gesundheitsfonds bekommen habe. «Es ist noch unklar, was uns erwartet.»

Die DAK ist mit 4,7 Millionen Mitgliedern die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands. Sie verlangt seit dem 1. Februar 2010 von ihren Mitgliedern acht Euro zusätzlich, weil das Geld, das sie aus dem Gesundheitsfonds erhält, nicht für die Finanzierung aller Leistungen ausreicht. Laut der Zeitung deutet auch bei der BKK Gesundheit vieles auf weitere Zusatzbeiträge hin.

Nach offizieller Schätzung steigen die Ausgaben der Kassen 2011 von 172,4 wohl auf 178,9 Milliarden Euro. Ihre Einnahmen steigen von 170,3 auf die für die Ausgaben benötigte Summe. Im laufenden Jahr müssen die Kassen 2,1 Milliarden alleine aufbringen - durch Zusatzbeiträge oder Anknabbern der Rücklagen. Kommendes Jahr hingegen werden Zusatzbeiträge im Schnitt nicht fällig. Dies liegt vor allem an Beitragserhöhungen und Einsparungen durch die Gesundheitsreform. Der Kassenbeitrag steigt von 14,9 auf 15,5 Prozent.

Bislang war bereits klar, dass einzelne Kassen 2011 trotzdem Zusatzbeiträge verlangen können. Der Essener Gesundheitsökonom Jürgen Wasem hatte gesagt: «Wenn ich als Krankenkasse viele Versicherte in teuren Regionen habe, wo es teure Krankenhäuser gibt, oder in einer Region, in der Ärzte teure Arzneimittel verordnen, kann es schon sein, dass ich Probleme habe, ohne Defizit davonzukommen.»