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Kritik an Bayer-Sparplänen: Gemeinsame Erklärung

Leverkusen (dpa) - Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat nach der harschen Gewerkschaftskritik an seinen Sparplänen eine gemeinsame Erklärung mit dem Gesamtbetriebsrat veröffentlicht. Durch die Maßnahmen seien keine Standorte in Deutschland gefährdet, hieß es in der am Montag verbreiteten Erklärung, die von Konzernchef Marijn Dekkers, Arbeitsdirektor Richard Pott und dem Gesamt- Betriebsratsvorsitzenden Thomas de Win unterzeichnet wurde. Forschung und Entwicklung würden auch künftig für das Gesundheitsgeschäft (HealthCare) an den Standorten Berlin und Wuppertal sowie für das Agrochemiegeschäft (CropScience) in Frankfurt und Monheim betrieben. Auch künftig seien an allen deutschen Standorten Investitionen vorgesehen.

Wenige Wochen nach seinem Amtsantritt hatte Dekkers am Donnerstag den Rotstift angesetzt: Weltweit sollen bis 2012 rund 4500 Stellen wegfallen, davon allein 1700 in Deutschland. Im Gegenzug sollen 2500 Arbeitsplätze in Schwellenländern aufgebaut werden. Unterm Strich schrumpft damit die Belegschaft um 2000 von weltweit 108 700 Arbeitsplätzen. Die Einsparungen beziffert Bayer mit jährlich 800 Millionen Euro von 2013 an, von denen die Hälfte wieder investiert werden soll. In Deutschland sind betriebsbedingte Kündigungen nach einer früheren Vereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern bis Ende 2012 ausgeschlossen.

Die Chemie-Gewerkschaft IG BCE hatte das Bayer-Sparprogramm scharf kritisiert. Es sei im Umfang nicht nachvollziehbar. Besorgniserregend sei, dass der Konzern nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in der Forschung Stellen streichen wolle. Der Kündigungsschutz müsse über 2012 hinaus verlängert werden.

Vorstand und Arbeitnehmervertreter kündigten in der Erklärung nun gemeinsame intensive Beratungen über die Notwendigkeit, den Umfang, mögliche Alternativen und die Umsetzung der geplanten Veränderungen an. Man sei sich einig, dass die zu erwartenden Personalanpassung im Rahmen der bestehenden Beschäftigungssicherung und des darin enthaltenen Verzichts auf betriebsbedingte Kündigungen in den Jahren 2010 bis 2012 erfolgen werde. Rechtzeitig vor Auslaufen der Vereinbarung würden Gespräche über eine mögliche Fortführung aufgenommen.