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Apothekensterben in Bayern - Stand von 1995 erreicht

München/Nürnberg (dpa/lby) - Immer mehr Apotheken in Bayern halten dem Preisdruck nicht Stand und müssen dicht machen. Im vergangenen Jahr seien 92 Apotheken geschlossen worden, teilte die Bayerische Landesapothekenkammer (BLAK) am Dienstag in München mit. Nur 48 seien neu eröffnet worden. Die Zahl der Apotheken im Freistaat sinke damit kontinuierlich und habe mit derzeit 3386 den Stand von 1995/1996 erreicht.

Mit fast der Hälfte der geschlossenen Apotheken sei vor allem das ländlich geprägte Franken betroffen, sagte BLAK-Vorstandsmitglied Christian Machon. Hauptproblem seien die mit dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz von 2011 weggefallenen Rabatte, die Großhändler den Apotheken bis dahin gewährt hatten.

«Der Gesetzgeber wollte 500 Millionen im Arzneimittelbereich sparen - dies sollte zu jeweils 50 Prozent vom Großhandel und den Apotheken getragen werden», sagte Machon. Den Großteil der Last hätten jedoch die Apotheken zu tragen. Für Geschäfte in kleinen Städten mit wenig Kunden sei es besonders schwierig, zu überleben. Neben dem Ärztemangel werde die Gesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten durch den Wegfall von Apotheken nun noch schlechter. «Das ist eine Entwicklung, die auch die Patientinnen und Patienten dort spüren werden», sagte Machon.