AOK will durch Rabattverträge weiter sparen - kein Zusatzbeitrag
Stuttgart (dap) - Die AOK kann dank ihrer Rabattverträge weiterhin auf einen Zusatzbeitrag ihrer Versicherten verzichten.
«Durch unsere Rabattverträge konnten die AOK-Versicherten bereits 2010 direkt um über 600 Millionen Euro entlastet werden. 2011 - und erst recht 2012 - wird dieser Betrag nochmals deutlich überschritten werden», sagte der baden-württembergische AOK-Vorstandschef Christopher Hermann, der die Verhandlungen über die Rabattverträge für die gesamte AOK führt, am Dienstag in Stuttgart. Hintergrund ist die siebte Runde der AOK-Arzneimittel-Rabattverträge. Dabei wurden laut Hermann ohne größere vergaberechtliche Auseinandersetzungen für 90 von 93 Wirkstoffen Vertragspartner gefunden.
Das Prinzip der Rabattverträge ist, dass die AOK als größte gesetzliche Kasse Deutschlands Mengenrabatte für einzelne Wirkstoffe mit abgelaufenen Patenten (Generika) aushandelt, die ihren Versicherten verschrieben werden. Für die Firmen, die den Zuschlag erhalten, ergibt sich im Gegenzug für Preisnachlässe der Vorteil einer weitgehend sicheren Absatz- und Umsatzmenge. Im Südwesten hat die AOK 3,8 Millionen Versicherte, bundesweit 24 Millionen.
An der Ausschreibung der siebten Tranche haben sich nach den Worten von Hermann praktisch der gesamte Generikamarkt sowie viele forschende Arzneimittelhersteller beteiligt. Die neuen Verträge gelten von April 2012 bis März 2014. Die neuen Rabattverträge ersetzen zum Großteil die Ende März 2012 auslaufenden Verträge der vierten Tranche. «Wir nehmen aber zusätzlich wirtschaftlich besonders interessante Wirkstoffe unter Vertrag, die in der Zwischenzeit patentfrei geworden sind», berichtete Hermann.
Die siebte Tranche betreffe Arzneimittel mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von rund zwei Milliarden Euro. Zu den umsatzstärksten Medikamenten der neuen Vertragsstaffel zählen der Magensäurehemmer Pantoprazol und der Wirkstoff Alendronsäure gegen Osteoporose.