Allianz für klares Nein zur Präimplantationsdiagnostik
Bad Blankenburg (dpa) - Die Deutsche Evangelische Allianz dringt innerhalb der evangelischen Kirche auf ein klares Nein zur Präimplantationsdiagnostik (PID). Jede Form der Selektion menschlichen Lebens widerspräche der Würde des Menschen, erklärte Generalsekretär Hartmut Steeb am Donnerstag in einem Brief an die Mitglieder des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). «Die Wertschätzung für Menschen, die trotz pränataler Diagnose Ja zu einem behinderten Kind gesagt haben und sagen, würde noch weiter abnehmen.» Die Allianz vertritt nach eigenen Angaben mehr als eine Million pietistisch und evangelikal gesinnte Christen in Deutschland.
Bei der PID werden im Reagenzglas erzeugte Embryonen außerhalb des Mutterleibes auf Erbkrankheiten untersucht. So sollen Fehl- und Totgeburten oder Geburten kranker oder behinderter Kinder vermieden werden. Die aussortierten Embryonen sterben ab. EKD-Ratspräsident Nikolaus Schneider hat die evangelische Kirche aufgerufen, ihre bisherige Haltung zur PID neu zu diskutieren, was auch bei der katholischen Kirche Kritik hervorgerufen hatte. Die EKD hatte sich
2003 für ein Verbot der PID ausgesprochen.
Nach Überzeugung Steebs beginnt das Leben eines Menschen mit der Zeugung oder künstlichen Befruchtung. Daher könne es ab da nur ein «uneingeschränktes Ja zum Lebensschutz geben, ohne jedes Nein». Er rief die EKD-Ratsmitglieder dazu auf, «jeder Aufweichung des Lebensschutzes zu widersprechen».