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Ärzte und Arzneihersteller kritisieren Arzneireport

Berlin (dpa) - Ärzte und Arzneimittelhersteller haben den Autoren des Arzneimittelreports der Krankenkasse Barmer GEK ungerechtfertigte Pauschalkritik vorgeworfen. Studienautor Gerd Glaeske hatte den Ärzten vorgehalten, zu viele riskante Medikamente an Alkoholiker und Demenzkranke sowie Antibabypillen mit unnötig hohem Risiko zu verschreiben.

Der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Roland Stahl, sagte dazu der Nachrichtenagentur dpa: «Pauschal das Bild zu entwerfen, dass Ärzte verantwortungslos verordnen, ist perfide.» Die Ärzte stützten sich bei ihren Verordnungen selbstverständlich auf die aktuellen medizinischen Leitlinien. «Die Macht des Rezeptblocks gibt es gar nicht mehr», meinte er zudem. Angesichts tausender Rabattverträge und Regeln bewegten sich die Ärzte in oft engen Grenzen.

Der Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) wies die Kritik Glaeskes an den Antibabypillen neuster Generation zurück.
«Alle Antibabypillen haben das Merkmal, dass sie das Thromboserisiko etwas erhöhen», sagte Sprecher Rolf Hömke der dpa, «einige etwas mehr, andere etwas weniger.» Dies sei jedoch nur ein Aspekt, der nicht absolut gesetzt werden dürfe. «Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Studienautoren nur auf ein Kriterium abzielen.» Die Frauen müssten die Auswahl gemeinsam mit ihren Ärzten abwägen.