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Krankenkassen schütten weiter Prämien aus

Hamburg (dpa) - Angesichts hoher Milliardenrücklagen wollen mehrere Krankenkassen auch nächstes Jahr Prämien an ihre Mitglieder zahlen - allen voran die Techniker Krankenkasse (TK). Ihr Verwaltungsrat beschloss am Freitag, den Mitgliedern auch für das kommende Jahr 80 Euro Dividende auszuzahlen, wie die TK in Hamburg mitteilte. Entsprechende Beschlüsse anderer, zumeist kleinerer Versicherungen werden erwartet.

Die Dividende der TK soll bereits im Januar 2014 an die Mitglieder überwiesen werden. Ein zweiter Stichtag ist der 1. Dezember 2014. Wer an diesem Tag TK-Mitglied ist und im Januar noch keinen Anspruch auf Dividende hatte, erhält den Angaben zufolge ebenfalls 80 Euro ausgezahlt.

Damit schüttet die TK bei einem Haushaltsvolumen von rund 24 Milliarden Euro eine Prämie von einer halben Milliarde Euro an ihre Mitglieder aus. Die Kasse hat 6,2 Millionen Mitglieder und insgesamt 8,5 Millionen Versicherte. Für 2012 weist sie einen Überschuss von knapp einer Milliarde Euro aus.

Auch die deutlich kleinere Krankenkasse hkk beabsichtigt, ihren Mitgliedern für das Jahr 2014 Beiträge zurückzuzahlen. Nach derzeitiger Planung werde die Dividende mindestens 100 Euro betragen, teilte die hkk in Bremen mit. Der Verwaltungsrat habe darüber aber noch nicht entschieden. Die hkk zählt mehr als 360 000 Versicherte, darunter 260 000 zahlende Mitglieder.

Auch bei den Betriebskrankenkassen wird erwartet, dass einige von ihnen erneut Prämien ausschütten. Anders ist es bei den anderen großen Kassen, auch bei den AOKen. Die meisten Versicherungen haben bisher betont, dass sie vor allem mit guten Angeboten punkten wollen, alternative Heilmethoden anbieten oder Zweitmeinungen vermitteln.

Die TK hat im Vergleich zum Vorjahr ihr Auszahlungsverfahren verändert. Für 2013 gilt noch eine andere Regelung: Jedes Mitglied erhält für die Monate von Mai bis Dezember jeweils zehn Euro, zusammen also ebenfalls 80 Euro. Auch dieser Betrag für 2013 wird im Januar 2014 ausgezahlt, so dass die meisten Mitglieder 160 Euro erhalten werden.

Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn lobte, dass der Wettbewerb in der Krankenversicherung wirke. Das Bundesversicherungsamt als Aufsichtsbehörde muss den Beschluss noch genehmigen.

Die TK ist die größte der derzeit 19 für alle Bürger offenen Kassen, die ihren Mitgliedern Prämien ausschütten. Dazu kommen noch einige Betriebskrankenkassen, die nur jeweiligen Mitarbeitern offen stehen. Unter den Kassen mit Prämien sind Betriebskrankenkassen, aber auch die Hanseatische Krankenkasse, die hkk, oder die IKK gesund plus.

Hintergrund ist, dass für Kassen ein einheitlicher Beitragssatz gilt. Das Geld fließt zusammen mit Steuermitteln in den Gesundheitsfonds - von dort bekommen die Versicherungen feste Beträge. Prämien können sie auszahlen, wenn sie nicht das ganze Geld brauchen. Im gegenteiligen Fall müssen die Versicherungen Zusatzbeiträge nehmen.

Die Krankenkassen haben weiterhin hohe Rücklagen - zum Ende des ersten Halbjahrs waren es 16,6 Milliarden Euro. Beim Gesundheitsfonds kommen noch einmal Reserven von rund 11,1 Milliarden Euro hinzu. Von Zusatzbeiträgen bleiben die Beitragszahler laut Kassen-Spitzenverband auch im kommenden Jahr wahrscheinlich verschont. Die Ausgaben stiegen inzwischen aber wieder an - je Versicherten im ersten Halbjahr um 4,6 Prozent.

Wer einen Teil der Beiträge in Form einer Prämie zurückbekommt, muss in der Steuererklärung die Angabe zu den gezahlten Krankenversicherungsbeiträgen um diesen Betrag vermindern.