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«Hub Conference»: Digitalisierung erfordert Tempo in Unternehmen

Berlin (dpa) - Die Digitalisierung wird nach Einschätzung rund der Hälfte der Unternehmen in Deutschland ganz neue Wettbewerbssituationen für sie hervorbringen. Einer aktuellen Studie des Digital-Verbands Bitkom zufolge sehen sich etwa 62 Prozent der Medienunternehmen, 53 Prozent der Banken und 45 Prozent der Auto- und Pharma-Unternehmen mit neuen Wettbewerbern aus der Digitalbranche konfrontiert. Nahezu alle Unternehmen (96 Prozent) verstehen demnach die Digitalisierung aber als große Chance für sich. Bei der Umsetzung neuer Geschäftsprozesse sei jedoch Tempo gefragt, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. «In der digitalen Plattform-Ökonomie ist Schnelligkeit ein ganz entscheidender Faktor.»

«Die Wirtschaft hängt entscheidend von der IT ab», sagte Andrus Ansip, Vizepräsident der EU-Kommission und Kommissar für den digitalen Binnenmarkt. Unternehmen müssten den Weg in die Digitalisierung gehen, dazu gebe es keine Alternative. Europas Stärken lägen dabei in Netzwerk-Technologien, Microelektronik und der Entwicklung integrierter Systeme (Embedded Systems).

Auch die Arbeitswelt werde von der Digitalisierung deutlich verändert. Nach Einschätzung von zwei Drittel bis drei Viertel der Unternehmen wird es künftig mehr spezialisierte Tätigkeiten geben. Viele einfache Aufgabenbereiche dürften dagegen wegfallen, davon geht etwa die Hälfte der befragten Unternehmen aus. «Die Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass die Beschäftigung infolge der Digitalisierung stabil bleibt oder sogar zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden», sagte Rohleder. Der Bedarf an IT-Spezialisten werde aber steigen, am stärksten bei Autobauern und Pharma-Unternehmen.

Auf der «Hub»-Konferenz in Berlin machte am Donnerstag der Bitkom die Digitalisierung der Wirtschaft und neue disruptive Geschäftsmodelle zum zentralen Thema. Zahlreiche Start-ups zeigten in Berlin ihre Ideen - vom intelligenten Fahrradschloss (I Lock IT der Haveltec UG) über eine Landwirtschafts-Software zur digital gesteuerten Fütterung von Kühen (fodjan GmbH)) bis hin zu UberMetrics zur Echtzeit-Medienanalyse von großen Textmengen etwa in sozialen Netzwerken.

Auch zahlreiche große Unternehmen stellten dabei ihre Innovationen aus. So präsentierte Audi zum Beispiel seinen autonom fahrenden Sportwagen RS7. Hewlett-Packard zeigte ein neues Modell seines 3D-Druckers Multi Jet Fusion - und gab einen Ausblick auf «4D-Drucker», aus denen künftig zum Beispiel sich selbstständig montierende Möbel entstehen sollen. Und IBM bot einen Ausblick in die Zukunft, was von seinem Supercomputer «Watson» in Sachen künstlicher Intelligenz noch zu erwarten ist.