Gesundheitsminister planen Standards für ausländische Ärzte

Potsdam (dpa) - Ausländische Ärzte sollen künftig einheitlich darauf geprüft werden, ob sie die nötigen Voraussetzungen zur Berufsausübung in Deutschland mitbringen. Die Gesundheitsminister der Länder werden zu diesem Zweck voraussichtlich in dieser Woche die Einrichtung einer zentralen Stelle beschließen, für die eine Arbeitsgruppe Standards erarbeiten soll. Das kündigte Brandenburgs Ressortchefin Ministerin Anita Tack (Linke) am Montag in Potsdam an. Dort kommen die Minister an diesem Mittwoch und Donnerstag zusammen.

Neben der Qualifikation werden die Sprachkenntnisse ein wichtiger Aspekt bei der Beurteilung ausländischer Mediziner sein. Allein bei den Klinikärzten verdoppelte sich deren Zahl binnen sechs Jahren auf 22 382 Ende 2012.

Bei ihrem Treffen wollen die Ressortchefs auch über eine bessere Vernetzung der ambulanten, stationären und Pflege-Angebote sowie die Sicherung des Fachkräftebedarfs sprechen. Zudem soll um den Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) gehen.

Dieser hat hoheitliche Aufgaben wie die Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen, die Bekämpfung von Infektionen oder die Trinkwasserüberwachung. Alle Länder stünden vor der Frage, wie er für Ärzte attraktiver gemacht werden kann, sagte Tack. Dazu gehöre vor allem eine angemessene Bezahlung, die hier nicht wie etwa an Krankenhäusern nach Tarif erfolge.

Nachdrücklich forderte die Ministerin die Bundesregierung zu einer angemessenen Krankenhausfinanzierung auf. Das betreffe vor allem die Betriebskosten. Schließlich würden in Zukunft immer mehr ältere Menschen die Dienste von Kliniken beanspruchen. Am Mittwoch wird auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zu der Runde in Potsdam erwartet.