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Ärzte-Verband attackiert Krankenkassen für «Spitzel»-Aufruf

Stuttgart (dpa/lsw) - Der Aufruf der Krankenkassen an die Versicherten, unlautere Machenschaften im Gesundheitswesen zu melden, hat bei den Ärzten im Südwesten Empörung ausgelöst. «Wir sind immer wieder beeindruckt, zu welcher Kreativität der GKV-Spitzenverband fähig ist, wenn es darum geht, die Ärzteschaft und alle übrigen Leistungserbringer zu diffamieren», erklärte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Norbert Metke, am Mittwoch in Stuttgart. Als nächstes könnten die Kassen ja ein «Spitzelsystem» in den Praxen einführen. «Auf der Suche nach geeigneten Methoden könnte man aus dem reichen Erfahrungsschatz totalitärer Regime schöpfen», schlug Metke vor.

Der Spitzenverband der Kassen hatte vergangene Woche den umstrittenen Vorstoß gestartet. «Jeder kann sich mit einem konkreten Verdacht oder glaubhaften Hinweis auf Fehlverhalten im Gesundheitswesen an die zuständige Kranken- oder Pflegekasse, ihre Verbände oder an den GKV-Spitzenverband wenden», schreibt der Verband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf seiner Homepage. Auf einem Formular können konkrete Angaben gemacht werden - etwa zu Ärzten, die jemand für korrupt hält.