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Kooperation bei der Fortbildung: Herzkammer des Fortschritts

Medizin, insbesondere wenn sie auf Innovationen setzt, bedeutet einen hohen Aufwand: Sie kostet Zeit und Geld und erfordert viel Wissen. Fortbildung spielt eine besondere Rolle, wenn es darum geht, Medizin leistungsfähiger zu machen. Denn in der Fortbildung kommt es zum wichtigen Austausch über neue Behandlungsformen. Die Industrie steuert ihr Wissen aus der Entwicklung von Medikamenten bei, die Ärzte ihre Erfahrungen aus der Therapie.

Im Zentrum dieser Nahaufnahme steht ein von einer Frauenhand in die Höhe gerecktes Handy, mit dem Bühnenaufnahmen eines Vortrags gemacht werden.

Ohne Motivation geht nichts

Ärzte haben eine starke innere Motivation, für die professionelle Versorgung ihrer Patienten auf dem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis zu bleiben. Jeder niedergelassene Arzt wendet im Durchschnitt jährlich 120 Stunden für seine Fortbildung auf, wie aus Repräsentativbefragungen (Ärztemonitor der KBV) hervorgeht.

Akzeptiert ist dabei auch Fortbildung, die von der Industrie mitorganisiert und kofinanziert wird.

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Nur wenn forschende Pharma-Unternehmen die bestmöglichen Informationen rund um Arzneimittel bereitstellen, finden sie Akzeptanz bei Ärztinnen und Ärzten. Wer mit seinen Angeboten nicht auf der Höhe der Zeit ist, verliert schnell das Ohr seiner Zuhörer.»

Han Steutel, vfa-Präsident

Informationsaustausch schafft neue Erkenntnis

Auch bedeutende Fachgesellschaften betonen die Notwendigkeit des Informationsaustauschs zwischen Wissenschaft, Ärzten und Industrie: Angesichts der hohen Kosten für klinische Endpunktstudien sei es auch für Patienten wichtig, dass sich Ärzte aus Wissenschaft und klinischer Praxis kritisch und konstruktiv in den Forschungsprozess einbringen, betont Professor Dirk Müller-Wieland von der Deutschen Diabetes Gesellschaft.

Transparenz sorgt für Wahlmöglichkeit

Auf die dabei geltenden Standards weist Professor Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie hin: Bei notwendigerweise industrie-geförderter Fortbildung müsse die Unabhängigkeit der Fortbildungsinhalte sichergestellt sein – durch Transparenz des Sponsorings, räumliche Trennung von wissenschaftlichem Programm und Industrieveranstaltungen sowie externe Kontrolle.

Patientenversorgung profitiert

Im engen Austausch zwischen Ärzten und Wissenschaftlern aus der Industrie entstünden Innovationen für eine bessere Patientenversorgung, so der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, Maximilian Broglie. Notwendig seien dabei Transparenz und Offenlegung möglicher Interessenskonflikte.

Selbstbewusste Mediziner

Ärzte und Ärztinnen, die Fortbildungsveranstaltungen wahrnehmen und deren Teilnahme – etwa durch Übernahme von Kongressgebühren oder Reisekosten – von der Industrie mitfinanziert wird, brauchen sich nicht zu verstecken. Die Teilnahme an solchen Veranstaltungen ist ein Beitrag für eine funktionierende innovative Versorgung. Eine Möglichkeit, Selbstbewusstsein zu zeigen, ist die freiwillige Veröffentlichung im Rahmen des Transparenkodex der Freiwilligen Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie.