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EU schadet Forschung

Ende April hat die EU-Kommission das Pharma-Paket (General Pharmaceutical Legislative Revision) zur Umsetzung der EU-Pharmastrategie veröffentlicht. Das lang angekündigte Regelungsvorhaben enthält zwei Legislativvorschläge: eine neue Richtlinie und eine neue Verordnung, die den EU-Rechtsrahmen für alle Arzneimittel darstellen und die früheren Arzneimittelvorschriften vereinfachen und ersetzen sollen.

Eine junge Pharmazeutin blickt rätselnd auf ein Klemmbrett.

Die Umsetzung des Kommissionsentwurfs wird sein eigentliches Ziel nicht erreichen. Ursprünglich sollte ja die Verfügbarkeit von innovativen Arzneimitteln für Patient:innen in ganz Europa verbessert werden. Das kann aber nicht gelingen, wenn in Europa ein besonders kompliziertes System mit herabgesetzten Schutzstandards beim geistigen Eigentum entsteht. So werden auch Investitionen in Forschung, Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln in Europa unattraktiver. Das gilt natürlich auch für Deutschland. Dabei ist der Standort schon jetzt durch Inflation, Kostensenkungspolitik durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz und die Subventionspolitik anderer Industrieländer unter Druck.

Dies zeigt sich z.B. an folgenden Zahlen: Im Jahr 2002 investierten Pharmaunternehmen in den USA lediglich zwei Milliarden US-Dollar mehr in Forschung und Entwicklung als in Europa; heute beträgt der Unterschied bereits 25 Milliarden US-Dollar. Wenn dieser Trend sich nicht nur stetig fortsetzt, sondern durch neue Regulierung sogar verschärft wird, wird diese Differenz bis 2040 auf über 200 Milliarden Euro steigen(1) .

Referenz