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Stabile Bilanz, unsichere Zukunft

Job-Lokomotive Pharmaindustrie: 4,6 Prozent mehr BeschäftigteZum dritten Mal in Folge haben die VFA-Mitgliedsunternehmen im Jahr 2002 ihre Investitionen stärker gesteigert als den Umsatz: Die Gesamtinvestitionen wuchsen um 7,9 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro. Für Forschung und Entwicklung wurden hierzulande mit fast 3,6 Milliarden Euro 6,9 Prozent mehr ausgegeben als im Vorjahr. Damit einher ging ein Beschäftigungszuwachs von 4,6 Prozent auf nunmehr 83.500 Mitarbeiter.

Die planlose Regulierungs- und Reglementierungspolitik der Regierungskoalition führe nunmehr jedoch zu erheblichem Druck auf die Unternehmen, Arbeitsplätze abzubauen, Investitionen einzufrieren und Aufwendungen für Forschung und Entwicklung zurückzufahren, kritisierte die Hauptgeschäftsführerin des VFA, Cornelia Yzer, bei der Vorstellung der neuesten Branchendaten des Verbandes am 28. April 2003. "Der Wettbewerb der Forschungsstandorte wird sich weiter zu ungunsten Deutschlands verschieben", prognostizierte Yzer.

Insgesamt haben die Mitgliedsunternehmen des VFA das Jahr mit einem Gesamtumsatz von 23,2 Milliarden Euro und damit einem Umsatzplus von 7,4 Prozent abgeschlossen.

Die VFA-Unternehmen brachten im abgelaufenen Jahr 27 Arzneimittelinnovationen auf den Markt. Schwerpunkte der Entwicklungsaktivitäten bildeten Krebstherapeutika und neue Wirkstoffe gegen Viruserkrankungen.

Die VFA-Hauptgeschäftsführerin warnte, dass das von Gesundheitsministerin Schmidt vorgesehene Zentralinstitut zur Bewertung von Arzneimitteln den schnellen Zugang der Patienten zu neuen, bereits zugelassenen Arzneimitteln gefährde. Nicht im Interesse der Versicherten sei auch, dass mit der Positivliste Innovationen die rote Karte gezeigt werde, während es grünes Licht für Schweinehaut, Rinderprostata, Potenzholz und Schweinezahn gebe.

Die Erwartungen der VFA-Mitgliedsunternehmen für 2003 seien pessimistisch wie nie zuvor, beklagte Yzer. Ein fatales Signal für den Standort Deutschland seien die geplanten Festbeträge für patentgeschützte Arzneimittel, die den für die Arzneimittelforschung essenziellen Patentschutz entwerteten.

Pressemitteilung "VFA legt Branchendaten der forschenden Arzneimittelhersteller vor"
Statement der VFA-Hauptgeschäftsführerin Cornelia Yzer auf der Pressekonferenz am 28. April 2003