Drucken PDF-Download
öffnen / schließen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook, Twitter oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Näheres erfahren Sie hier: https://www.heise.de/ct/artikel/2-Klicks-fuer-mehr-Datenschutz-1333879.html

Demografischer Wandel, na und?! Herausforderungen und Lösungen für mehr Gesundheit in einer alternden Gesellschaft

Bonn, 18.11.2013. "Die alternde Gesellschaft ist eine der größten Herausforderungen, denen wir uns alle stellen müssen. Ein wichtiges Ziel ist die Entwicklung neuer translationaler Forschungsstrategien zur Bekämpfung der so genannten Volkskrankheiten." Das sagte Prof. Dr. Thomas Klockgether, Direktor für Klinische Forschung am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) bei der Vortragsveranstaltung "Demografischer Wandel, na und?!" in Bonn. Zu dieser Veranstaltung hatte das DZNE zusammen mit vfa bio, der Interessengruppe Biotechnologie im Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), eingeladen. Sie fand als Beitrag zum BMBF-Wissenschaftsjahr 2013 "Die demografische Chance" statt.

"Geht es um die medizinische Bewältigung der Herausforderungen durch den demografischen Wandel, sollte man nicht nur an Alterskrankheiten denken", so Dr. Frank Mathias, Vorsitzender von vfa bio und CEO der Medigene AG, München. "Ebenso wichtig sind neue Therapien, die Menschen mit chronischen Krankheiten auch schon in jüngeren Jahren helfen, so dass sie weiter erwerbstätig und gesellschaftlich aktiv sein können. Das nutzt den Betroffenen und zugleich der Gesellschaft, weil hierdurch dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften entgegengewirkt werden kann."

In den nächsten Jahrzehnten wird sich der Prozess der Veränderung der Bevölkerungsstruktur, der "Alterung" der Gesellschaft, durch steigende Lebenserwartung und sinkende Geburtenzahlen deutlich verstärken. Doch heißt älter auch kränker? Studien des DZNE und der Universität Rostock zeigen, dass die gewonnenen Jahre immer mehr in Gesundheit verbracht werden. Allerdings nimmt die Zahl der Hochaltrigen und damit der Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen oder mit gleich mehreren chronischen Krankheiten zu.

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland muss an diese Entwicklungen angepasst werden. Dies erfordert gemeinsame Anstrengungen aller Partner im Bereich Politik, Gesundheit und Forschung sowie der Bürgerinnen und Bürger. Auf Veranstaltungen wie der heutigen tauschen sich Vertreter dieser Gruppen über Chancen und Lösungsansätze aus.

Herausforderung Demenz

Die Belastung der Gesellschaft durch neurodegenerative Erkrankungen wie der Alzheimer Demenz nimmt immer mehr zu. "Trotz beachtlicher Fortschritte in unserem grundlegenden Verständnis der Neurodegeneration, können wir neurodegenerative Erkrankungen bisher nur symptomatisch behandeln", so Prof. Klockgether vom DZNE. "Daher müssen wir die Umsetzung der Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in neue Behandlungsansätze unbedingt beschleunigen. Zudem müssen in der Pflege und Versorgung von Menschen mit Demenz in den kommenden Jahren neue tragfähige Strukturen geschaffen werden." Das DZNE hat sich das Ziel gesetzt, die Ursachen dieser Gehirnerkrankungen zu erforschen und neue Strategien für Prävention und Therapie zu entwickeln. Darüber hinaus will es neue Ansätze für Pflege und Versorgung aufzeigen.

Fortschritte für Menschen mit chronischen Erkrankungen

Zu den chronischen Krankheiten, die Menschen schon in der Zeit ihres Erwerbslebens beeinträchtigen können, zählen entzündliche rheumatische Erkrankungen und Multiple Sklerose. Bei diesen Krankheiten waren die Therapiefortschritte in den letzten Jahren vor allem Biopharmazeutika zu verdanken, also gentechnisch hergestellten Präparaten. Biopharmazeutika gegen weitere Entzündungskrankheiten, Krebs- und Herz-Kreislauf-Krankheiten dürften folgen.

Dr. Mathias von vfa bio kommentierte: "Um das große Potenzial der medizinischen Biotechnologie gerade auch in Zeiten des demografischen Wandels zu nutzen, muss der fragile Innovationskreislauf aufrecht erhalten werden, der über die Stationen 'Wertschätzung für Innovationen', 'angemessene Honorierung' und 'Reinvestition der Einnahmen in neue Forschung und Entwicklung' verläuft. Deutschland könnte und sollte hierfür mehr tun!"



Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) erforscht die Ursachen von Erkrankungen des Nervensystems und entwickelt Strategien zur Prävention, Therapie und Pflege. Es ist eine Einrichtung in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren mit Standorten in Berlin, Bonn, Dresden, Göttingen, Magdeburg, München, Rostock/Greifswald, Tübingen und Witten. Das DZNE kooperiert eng mit Universitäten, deren Kliniken und außeruniversitären Einrichtungen. Website: www.dzne.de

vfa bio vertritt die Biotechnologie im vfa, der sich für die Belange seiner 45 weltweit führenden Hersteller in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik einsetzt. vfa bio macht sich dafür stark, das medizinische und wirtschaftliche Potenzial der Biotechnologie zu nutzen und Deutschland zum führenden Biotechnologiestandort Europas zu machen. vfa bio gehören derzeit 32 Unternehmen an.





Ansprechpartner:

Dr. Rolf Hömke
Wissenschaftspresse
Telefon 030 20604-204
Telefax 030 20604-209
rolf.hoemke@gmx.de

Sonja Jülich-Abbas
DZNE
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stellvertretung der Leitung
Telefon 0228 43302-263
Telefax 0228 43302 279
sonja.juelich-abbas@dzne.de