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Medizinische Biotechnologie sorgt für Innovationen, wenn man sie lässt

München (vfa bio/Bayern Innovativ). "Die medizinische Biotechnologie ist innovativ wie kaum eine andere Branche. Deutschland, das "Land der Ideen", braucht Innovationen, aber belastet gleichzeitig seine Innovatoren - das ist paradox! Unser Land bräuchte stattdessen eine zukunftsorientierte Innovationspolitik - zum Nutzen für den Standort Deutschland und zum Nutzen für die Patienten." So bedauerte Dr. Frank Mathias, Vorsitzender von vfa bio, der Interessengruppe für Biotechnologie im Verband der forschenden Pharma-Unternehmen vfa, die aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung im Arzneimittelmarkt. Professor Josef Nassauer, Geschäftsführer von Bayern Innovativ ergänzte: "Bayern hat es gut verstanden, medizinische Biotech-Unternehmen zu stützen und mit der wissenschaftlichen Kompetenz von Universitäten und Forschungseinrichtungen zu vernetzen. Nun setzen wir uns dafür ein, dass weitere biotechnologische Innovationen ihren Weg machen und in ihrer gesamtheitlichen Bedeutung betrachtet werden."Mathias und Nassauer leiteten gemeinsam das Forum "Medizinische Biotechnologie: Im Zentrum der Innovationen" am 11. Oktober in München ein, zu dem Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Kostenträgern und Investoren zusammenkamen.

"Die medizinische Biotechnologie hat die Wirtschaftskrise gut überstanden - trotz Verknappung der Finanzierungsmöglichkeiten." Das berichtete Dr. Axel Heinemann, Senior Partner und Managing Director bei The Boston Consulting Group. Mit rund 35.000 hoch qualifizierten Mitarbeitern habe die Branche gerade im Krisenjahr 2009 auch einen wichtigen Beitrag zum Wirtschafts- und Forschungsstandort Deutschland geleistet. Für die nächsten Jahre sei jedoch - trotz laufender Neuzugänge an Innovationen auf dem Markt - eher mit Stagnation oder gar mit einem Umsatzrückgang in Deutschland zu rechnen. Wesentliche Ursache hierfür seien die Einsparungen der Bundesregierung bei patentgeschützten Arzneimitteln durch den erhöhten Zwangsrabatt und die künftigen Preisrabattverhandlungen. "Damit bleibt den Firmen weniger Geld für Forschung und Entwicklung".

Dabei sind die Entwicklungspipelines der Unternehmen eigentlich gut gefüllt: Ende 2009 befanden sich rund 470 Biopharmazeutika in klinischen Studien oder im Zulassungsverfahren; darunter viele Krebspräparate und Impfstoffe. "Wir werden sehen, ob nun gerade bei kleineren Firmen die Erprobung dieser Medikamente verlangsamt werden muss", kommentierte Mathias, der auch CEO des Unternehmens MediGene in Martinsried ist.

Mit Blick auf den internationalen Markt seien die Unternehmen jedoch entschlossen, ihr Innovationspotenzial weiter zu entfalten. Das gelte auch für ihre führende Rolle bei den Medikamenten für Kinder: "Rund zwei Drittel aller Biopharmazeutika sind auch oder sogar ausschließlich für Kinder zugelassen", so Mathias. Oft hätten die Unternehmen ihre Biopharmazeutika schon von Anfang an mit Blick auf die Anwendung bei Kindern entwickelt - etwa gentechnische Wachstumshormone, Insuline und Enzymersatztherapeutika gegen Erbkrankheiten. Für die nächsten Jahre bestünden für die Kindermedizin Chancen auf neue Impfstoffe gegen Hirnhautentzündung und Medikamente, die Diabetes vorbeugen.

Weiterführende Informationen zum Thema bieten der Report "Medizinische Biotechnologie in Deutschland 2010", den The Boston Consulting Group für vfa bio erstellt hat, und die neue Broschüre "Biopharmazeutika" des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen vfa. Beide lassen sich unter www.vfa-bio.de/publikationen downloaden und bestellen.

vfa bio vertritt die Biotechnologie im vfa, der sich für die Belange seiner 45 weltweit führenden Hersteller in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik einsetzt. vfa bio macht sich dafür stark, das medizinische und wirtschaftliche Potenzial der Biotechnologie zu nutzen und Deutschland bis 2015 zum führenden Biotechnologiestandort Europas zu machen. vfa bio gehören derzeit 29 Unternehmen an.



Die Bayern Innovativ GmbH ist einer der größten Knotenpunkte für Innovation und Kooperation in Europa. Sie baute in zehn Technologien und Branchen international ausgerichtete Netzwerke auf. In fünf dieser Branchen managt sie auch die betreffenden Cluster der 2006 gestarteten Cluster-Offensive: Automotive, Energietechnik, Logistik, Medizintechnik und Neue Werkstoffe. Ziel der Cluster ist der weitere Ausbau landesweiter Zusammenarbeit zur Generierung zusätzlicher Wertschöpfung in Bayern. Die Netzwerke der Bayern Innovativ GmbH umfassen aktuell 55.000 Firmen und 500 Institute in 50 Ländern.