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Fragwürdige Rechnungen im neuen Arzneiverordnungs-Report 2006

Berlin (VFA). Der Arzneiverordnungs-Report (AVR) macht auch in diesem Jahr wieder eine Rechnung über vermeintlich unnötige Mehrausgaben durch Analogpräparate auf. Neuste wissenschaftliche Untersuchungen zur Entwicklung der Arzneimittelausgaben, die im "Arzneimittel-Atlas" zusammengefasst sind, kommen zu einem völlig anderen Ergebnis.

Dazu erklärt Andreas Krebs, Mitglied des Vorstandes des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) und Geschäftsführer der Wyeth Pharma GmbH: "Der Arzneimittel-Atlas erlaubt im Gegensatz zum AVR jetzt einen differenzierten Blick auf die Arzneimittelausgaben. Die Zahlen machen deutlich, dass die Krankheiten selbst die Kostenverursacher sind, und nicht deren Bekämpfung mit Hilfe von Arzneimitteln. Jetzt müssen wir wieder über die Versorgung von Patienten mit lebenswichtigen Medikamenten diskutieren, und nicht durch eine falsche Rationierung deren Gesundheit gefährden."

Wie sehr die Öffentlichkeit durch den AVR getäuscht wird, kann man am Beispiel der sog. ACE-Hemmer zeigen, die in der Rechnung über angeblich unnötige Analogpräparate mit 544,1 Mio. Euro zu Buche schlagen. Unter den ACE-Hemmern findet sich mit einem Anteil von über 300 Mio. Euro der derzeit zum Therapiestandard gehörende Wirkstoff Ramipril. Er ist generisch verfügbar und wird - da sein therapeutischer Stellenwert weithin anerkannt ist - von vielen Generikaherstellern angeboten. Dadurch liegt sein Preis pro Tagesdosis mit 0,23 Euro auch fast 20 Prozent unter den durchschnittlichen Tagestherapiekosten der ACE-Hemmer von 0,28 Euro. Hier wird der preiswerteste und mit am besten untersuchte ACE-Hemmer überhaupt als überflüssiges Analogpräparat eingestuft. Der AVR ordnet also die Verordnung solcher Medikamente als Verschwendung ein, die therapeutisch anerkannt und gleichzeitig besonders preiswert sind.

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 40 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 86.000 Mitarbeiter, darunter mehr als 15.000 in Forschung und Entwicklung.



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