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Grippeimpfstoffe: Neue Ausschreibungen gefährden künftige Versorgung

Berlin (vfa). "Aus den Versorgungsschwierigkeiten bei Grippeimpfstoffen in diesem Herbst haben einige Krankenkassen anscheinend nichts gelernt: Sie haben neue Ausschreibungen für Exklusivverträge mit einzelnen Impfstoffanbietern gestartet - als sei nichts gewesen, obwohl sich immer gezeigt hat, es handelt sich um Rabatte statt Versorgungssicherheit. Millionen Versicherte haben am eigenen Leibe erfahren müssen: Solche Exklusivverträge sind ungeeignet für eine gute und flexible Impfstoffversorgung. Kein Patient wird verstehen, wenn ihm dies ein weiteres Mal zugemutet wird." Das sagte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) heute in Berlin. "Solche Verträge stehen einer schnellen Reaktion auf Lieferengpässe bei einzelnen Herstellern im Wege und verhindern auch, dass verschiedene Bevölkerungsgruppen mit jeweils für sie besonders geeigneten Impfstoffen geschützt werden können. Wir müssen aus dem Versorgungschaos, das dem Motto 'Geiz ist geil' folgt, in diesem Jahr lernen und zu Kooperationsvereinbarungen zwischen Herstellern und Kassen kommen, die die Impfziele in den Vordergrund stellen."

Für Deutschland sind 16 Impfstoffe gegen die saisonale Grippe (Influenza) zugelassen (siehe http://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoff-impfstoffe-fuer-den-menschen/influenza-grippe/influenza-grippe-node.html). Sie sind entwickelt worden gegen die Virenstämme, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO und der europäischen Arzneimittelagentur EMA als die relevantesten für die aktuelle Grippesaison eingestuft wurden. Für die Saison 2013/2014 werden WHO und EMA voraussichtlich neue Stämme angeben, sodass neue, darauf abgestimmte Impfstoffe entwickelt und produziert werden müssen. Wieder wird es nicht möglich sein, vor der Saison Impfstoffvorräte anzulegen.

Anfang Dezember haben die Krankenkassen in fünf Bundesländern neue Ausschreibungen für Grippeimpfstoffe für die Saison 2013/14 gestartet.

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 45 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 85.000 Mitarbeiter. Mehr als 17.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/vfapharma