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Die Teuerungswelle in Deutschland ebbt ab

  • Entspannung bei der Preisentwicklung kommt früher als erwartet.
  • Erzeugerpreise können bis zum Jahresende deutlich sinken.
  • Investitionsbudgets in der Pharmaindustrie erheblich belastet.

Berlin (vfa). Der drastische Energiepreisanstieg im vergangenen Jahr hat sich tief in die Kostenstrukturen der Unternehmen hineingefressen. Nun sorgt der Rückgang bei den Energiepreisen für ein allmähliches Abebben der Teuerung in Deutschland. Die Erzeugerpreise könnten bereits im vierten Quartal dieses Jahres – und damit früher als erwartet – in die Nähe des Vor-Krisenniveaus sinken. Das geht es einer aktuellen Auswertung des vfa für den neuesten MacroScope Pharma Economic Policy Brief hervor.

Wichtigster Treiber dieser Entwicklung sind die rückläufigen Energiepreise. Schnellten diese nach Beginn des russischen Angriffkrieges gegen die Ukraine nach oben, gelang es der Politik erfolgreich alternative Bezugsquellen zu erschließen. Zudem wurden wegen der hohen Preise beträchtliche Mengen Energie eingespart. Da sich die Lage entspannt, gehen nun auch die Produktionskosten zurück.

Vor wenigen Monaten zeigte sich noch ein ganz anderes Bild. „Eine Kostenwelle erreichte nach und nach alle Wirtschaftszweige. Sie machte sich insbesondere in den energieintensiven Branchen bemerkbar. Allerdings konnten die Unternehmen die höheren Kosten rasch und in erheblichem Maß an ihre Abnehmer weitergeben“, sagt Dr. Claus Michelsen, Chefvolkswirt des vfa. „So lagen etwa die Preise energieintensiv produzierter Waren bereits im April 2022 um über ein Drittel höher als ein Jahr zuvor. Das heißt, höhere Bezugspreise beispielsweise für Vorprodukte wurden weitergereicht und bezahlt.“ Ein anderes Bild zeigte sich in regulierten Märkten. In der Pharmaindustrie legten die Absatzpreise nur um zwei Prozent zu – trotz eines Anstiegs von elf Prozent bei den Vorleistungspreisen. Die gestiegenen Kosten konnten nur in geringem Umfang weitergegeben werden.

„Dies frisst sich tief in die Unternehmensbilanzen. Die Investitionsbudgets fallen deutlich geringer aus, da die pharmazeutischen Unternehmen die höheren Kosten selber schultern mussten“, so Michelsen. „Erschwerend kommt hinzu, dass die gesetzlichen Neuregelungen unter anderem mit dem erhöhten Herstellerrabatt die Erträge der Unternehmen erheblich verringern. Die Spielräume, wichtige unternehmerische Weichenstellungen für die Zukunft der Schlüsselindustrie Pharma vorzunehmen, werden damit doppelt erschwert.“

Die gesamte Studie lesen Sie im neuesten MacroScope Pharma Economic Policy Brief.

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 48 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland ca. 94.000 Mitarbeiter:innen. Rund 21.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.

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