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Arzneimittelhersteller versorgen 427.000 HIV-Patienten in der Dritten Welt mit zuverlässigen Medikamenten

Berlin (VFA). Fünf Jahre nach ihrer Gründung zählt AAI (Accelerating Access Initiative), die AIDS-Bekämpfungsinitiative forschender Arzneimittelhersteller, zu den erfolgreichsten Programmen im Kampf gegen AIDS in der Dritten Welt. Nach Angaben der Organisation waren Ende März 2005 rund 427.000 HIV-Infizierte in Behandlung, das sind fast 50 Prozent mehr als noch vor Jahresfrist.

"Mit der AAI sorgen forschende Arzneimittelhersteller dafür, dass immer mehr HIV-Infizierte Menschen in Entwicklungsländern mit sicheren und hochwertigen Medikamenten behandelt werden. Besonders erfreulich ist, dass es dabei auch immer mehr Therapiemöglichkeiten für Kinder gibt", erklärt Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA). So stehen von 19 Wirkstoffen, die in Deutschland aktuell zugelassenen sind und im Rahmen einer Kombinationstherapie eingesetzt werden können, inzwischen auch 13 in kindgerechten Darreichungsformen - etwas als Lösung zum Trinken - zur Verfügung.

Yzer wandte sich zugleich gegen den Vorwurf, der Patentschutz verhindere die lokale Produktion von Arzneimitteln in Entwicklungsländern und damit eine kostengünstige und flächendeckende Versorgung der dortigen Bevölkerung. "Die einschlägigen Patentgesetze sind in den meisten betroffenen Ländern bis 2016 ausgesetzt. Gleichzeitig haben die forschenden Arzneimittelhersteller ihre Preise für HIV-Medikamente für Entwicklungsländer drastisch gesenkt. Lokal hergestellte Nachahmer-Produkte sind deswegen oftmals nicht billiger, wohl aber in vielen Fällen qualitativ fragwürdig." Ein sinnvollerer Ansatz sei die Kooperation mit den forschenden Arzneimittelherstellern, die zunehmend freiwillige Lizenzen für die lokale Herstellung antiretroviraler Präparate erteilten.

Die Accelerating Access Initiative (AAI) wurde im Mai 2000 gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss von fünf Organisationen der Vereinten Nationen (UNAIDS, WHO, UNICEF, UN Population Fund und Weltbank) und°sieben forschenden Arzneimittelherstellern (Abbott, Boehringer Ingelheim, Bristol-Myers Squibb, Gilead, GlaxoSmithKline, Roche und MSD Sharp & Dohme). Ziel der Initiative ist es, den Zugang zu bezahlbaren AIDS-Medikamenten in der Dritten Welt zu verbessern und dafür unter anderem auch Unterstützung in der Behandlung und beim Aufbau einer zuverlässigen medizinischen Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Die schlechte medizinische Versorgung, mangelnde Aufklärung und politische Widerstände sind die größten Hindernisse für eine effizientere AIDS-Bekämpfung in den Entwicklungsländern.

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 39 weltweit führenden Herstellern und ihren fast 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 85.000 Mitarbeiter, darunter 14.500 in Forschung und Entwicklung.