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Kein Trend zu Preiserhöhungen für Arzneimittel erkennbar

Berlin (VFA). "Die Preisentwicklung bei Arzneimitteln gibt bislang keinen Anlass, generelle Preiserhöhungen zu erwarten", erläuterte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des VFA, heute in Berlin. "Hersteller haben im November für einzelne Produkte Preise angehoben und für andere die Preise gesenkt. In der Bilanz sind die Arzneimittelpreise damit konstant geblieben." Was die Preise für das kommende Jahr betrifft, sind alle bislang verbreiteten Zahlen reine Spekulation."

Welcher Hersteller bei welcher Arzneimittelpackung in den nächsten Monaten wie den Preis ändert, kann bislang weder der VFA noch eine andere Institution wissen. "Preisfestsetzung ist allein Sache des Herstellers", betonte Yzer. "Die Erfahrung aus den Jahren vor 2003 zeigt jedoch, dass auch ohne Preismoratorium die Arzneimittelpreise in der Summe stabil bleiben; seit 2000 sind sie sogar um drei Prozent gefallen, während die Güter und Dienstleistungen des privaten Verbrauchs um sieben Prozent teurer geworden sind."

Während das Preismoratorium zum Jahresende ausläuft, kommen andere Instrumente zur Ausgabenbegrenzung bei Arzneimitteln auch im kommenden Jahr zur Anwendung. Dazu zählen ein Zwangsrabatt für festbetragsfreie Arzneimittel von sechs Prozent und neue Festbeträge für patentgeschützte Arzneimittel. Ab 1. Januar unterliegen etliche verordnungsstarke Medikamente dieser Grenze für die Erstattung durch die gesetzlichen Krankenkassen. Sie verbietet es den Herstellern zwar nicht, ihre Preise frei zu bilden, doch haben diese dann keine Wirkung auf die Ausgaben der gesetzlichen Kassenkassen. Denn erstattet wird nur bis zur Höhe des Festbetrages.

"Festbeträge auf patentgeschützte Arzneimittel kommen einer Aushebelung des Patentschutzes gleich, insbesondere wenn diese Präparate zusammen mit Generika unter den gleichen Festbetrag gestellt werden", kritisierte Yzer. Sie bedeuteten eine einseitige Belastung für die Entwickler und Anbieter innovativer Präparate, während Generika-Hersteller durch sie kaum betroffen werden. Sie bekommen sogar Preiserhöhungsspielräume und leisten somit keine Beitrag zur Senkung der Arzneimittelausgaben.

Auch die Warnung vor einer Kostenexplosion gehe ins Leere. Zwar seien in der Tat zu Jahresbeginn rechnerisch höhere Steigerungsraten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu erwarten. Diese seien jedoch auf einer Sondereffekt Anfang 2004 zurückzuführen: Aufgrund der Zuzahlungsänderungen, die seit Jahresbeginn Patienten massiv treffen, hatten sich viele Patienten noch Ende 2003 bevorratet; Anfang 2004 wurden entsprechend weniger Arzneimittel in den Apotheken abgegeben.

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 42 weltweit führenden Herstellern und ihren fast 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland mehr als 85.000 Mitarbeiter, darunter 14.500 in Forschung und Entwicklung.