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Bewegung in der Tuberkulose-Forschung

Berlin (VFA). "Wir nehmen die Herausforderung an. Forschung für neue Medikamente und Schutzimpfungen und Engagement für eine bessere Versorgung mit vorhandenen Medikamenten sind unsere Antwort auf eine der problematischsten Krankheiten weltweit: Tuberkulose." Das sagte Dr. Dr. Andreas Barner, Vorsitzender des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), heute im Hinblick auf den Welt-Tuberkulose-Tag am 24.°März.

Barner weiter: "Jährlich sterben fast 2 Millionen Menschen daran, zunehmend machen resistente Erreger die Heilung schwieriger und viele Millionen Infizierte erhalten trotz ihrer Krankheit keine wirksame Behandlung. Doch es tut sich aktuell viel in der Pharmaforschung zu dieser Krankheit . Sowohl bei wirksameren Medikamenten als auch bei Impfstoffen kommen die Unternehmen gut voran."

Aber auch für das Ziel einer flächendeckenden Versorgung von Patienten mit den schon verfügbaren Tuberkulose-Medikamenten engagieren sich die Firmen. Denn nach Überzeugung des VFA-Vorsitzenden macht die Arzneimittelforschung "nur die Hälfte des Erfolgs im Kampf gegen die Tuberkulose aus. Nötig ist auch der Aufbau einer besseren medizinischen Infrastruktur in den betroffenen Ländern. Sonst erreichen die neuen TB-Medikamente nicht die Menschen, die sie dringend brauchen."

Wie Barner ausführt sind es insbesondere die neuen Formen der Kooperation zwischen öffentlichen Einrichtungen, akademischer Forschung und Unternehmen - so genannte Public-private Partnerships - , die seit Anfang dieses Jahrzehnts geholfen haben, die Pharmaforschung zur Tuberkulose (TB) neu zu beleben. So führen die Unternehmen die meisten ihrer Arzneimittelforschungsprojekte mit der Global Alliance for TB Drug Development (TB Alliance;www.tballiance.org) durch, der über 30 Unternehmen, nichtstaatliche Organisationen, Stiftungen und akademische Forschungsgruppen angehören. Ziel ist die Entwicklung neuer Tuberkulose-Mittel, die einfacher einzunehmen sind und schneller Heilung bringen. Die klinische Erprobung eines Antibiotikums der Bayer Schering Pharma an einer Vielzahl von Patienten zählt zu den am weitesten fortgeschrittenen Projekten der TB Alliance.

Mehrere Unternehmen haben eigene Forschungslabors für Tuberkulosemedikamente eingerichtet, so etwa AstraZeneca das Bangalore Research Institute in Indien, GlaxoSmithKline sein Labor in Tres Cantos, Spanien, und Novartis dasInstitute for Tropical Diseases in Singapur. Andere Hersteller wie Janssen-Cilag und Sanofi-Aventis haben Tuberkuloseprojekte in ihre Antibiotika-Entwicklung integriert.

Auch sind - meist koordiniert durch die Aeras Global TB Vaccine Foundation (www.aeras.org) - mehrere Schutzimpfungen in der Erprobung, die teils aus akademischen, teils aus Unternehmenslabors stammen.

"Trotzdem wäre Tuberkulose auch schon heute eigentlich eine heilbare Krankheit", führte Barner aus, "aber der Mangel an Ärzten und Behandlungseinrichtungen und die ungenügende Arzneimittellogistik hindern Patienten in vielen Ländern am Zugang zu einer wirksamen Behandlung." Auch die Tatsache, dass nahezu alle TB-Medikamente patentfrei sind und von Generikaherstellern geliefert werden könnten, ändert daran offensichtlich nichts.

Deshalb engagieren sich einige Unternehmen auch für eine bessere Arzneimittelversorgung. So ist Eli Lilly in der Stop TB Partnership(mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, dem internationalen Pharmaverband IFPMA und der Organisation Médecins Sans Frontières) und in der Lilly MDR-TB Partnership (mit der WHO u.a.) tätig. Auch AstraZeneca hat Hilfsprogramme zur Versorgung mit TB-Medikamenten aufgelegt. Sanofi-Aventis unterstützt die Ausbildung medizinischer Kräfte und den Aufbau von Kompetenzzentren.

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 42 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 86.000 Mitarbeiter. 15.300 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Die Pressekonferenzen des VFA - ab sofort auch im Internet. Mehr dazu unter:https://www.vfa.de/onlinepk