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Patente sind Grundlage von Forschungserfolgen

  • Corona-Impfstoffe sind Resultat von Patenten
  • Zusätzliche Produktion über Nacht unmöglich
  • Exportbeschränkungen behindern Herstellung derzeit

Berlin (vfa). Zur aktuellen Diskussion um Patentfreigaben von Corona-Impfstoffen sagt vfa-Präsident Han Steutel:

"Zur Überwindung der Pandemie bringen Patentfreigaben gar nichts. Niemand kann eine Produktion in weniger als sechs Monaten hochziehen. Und im nächsten Jahr werden die jetzigen Hersteller schon nach heutigem Planungsstand mehr Impfstoff-Dosen produzieren, als die Weltbevölkerung benötigt. Deshalb würden Patentfreigaben für keine einzige Impfstofflieferung sorgen, die eher käme. Das wäre reine Symbolpolitik statt Hilfe in der Not."

"Die Impfstoffproduktion wirklich beschleunigen würde es hingegen, wenn Länder nicht länger die Belieferung von Herstellern mit dringend benötigten Zutaten, Geräten und Ersatzteilen durch Exportverbote blockieren. Und der globalen Versorgung käme es zugute, wenn es allen Ländern mit eigenen Produktionsstätten gestattet würde, dass dort produzierte Impfstoffe auch über das COVAX-Programm der WHO an arme Länder geliefert werden. Deutschland und die EU gestatten das und stützen COVAX auch finanziell. Das sollte überall so sein."

"Eine Patentaufhebung wäre obendrein schädlich, denn sie würde von Investoren als Aufforderung verstanden, künftig kein Geld mehr in Seuchen-Bekämpfung zu stecken. Angesichts des ungelösten Problems der Therapie von Covid-19 und Long Covid und der düsteren Aussicht auf weitere Epidemien wäre das fatal!"

Hintergrund

Die Impfstoffhersteller selbst haben durch Kooperation mit Auftragsproduzenten und Lizenzvergabe an weitere Unternehmen weltweit dafür gesorgt, die Produktionsmengen steil auszubauen. In den kommenden Monaten werden weitere von diesen Unternehmen nach Umrüstung ihrer Anlagen und Schulung des Personals an der Serienproduktion mitwirken.

Allein in Deutschland wirken derzeit schon acht Unternehmen an der Impfstoffproduktion mit, Anfang 2022 werden es 15 sein.

Die Impfstoff-Unternehmen selbst sind also bereit, ihr Wissen zu teilen; das jedoch in einer Weise, die wirklich zu raschen Kapazitätsausweitungen führt.

Mehr unter: www.vfa.de/corona

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 47 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter. Mehr als 19.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung. Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/vfapharma