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Forschende Arzneimittelhersteller versorgen mehr als 330.000 AIDS-Patienten in der Dritten Welt

Berlin (VFA). Die forschenden Arzneimittelhersteller haben sich zu einer der wichtigsten Stützen in der Behandlung von AIDS-Infektionen in der Dritten Welt entwickelt. So wurden Ende 2004 allein von der Accelerating Access Initiative (AAI) rund 333.000 Menschen betreut. "Die Zahl der von der AAI behandelten Patienten ist in zwölf Monaten um mehr als 50 Prozent gestiegen. Das ist ein eindrucksvoller Beweis des großen Engagements der forschenden Arzneimittelhersteller im Kampf gegen HIV", erklärt Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA).

In der AAI haben sich vor fünf Jahren UNAIDS, WHO, UNICEF, UNFPA und Weltbank mit sieben forschenden Arzneimittelherstellern (Abbott, Boehringer Ingelheim, Bristol-Myers Squibb, Gilead, Glaxo-SmithKline, Hoffmann-La Roche, Merck & Co bzw. MSD) zusammengeschlossen. Die meisten Patienten werden in Afrika behandelt (157.000), gefolgt von Zentral- und Südamerika, Asien und dem Mittleren Osten sowie Osteuropa. Über die AAI stellen die forschenden Arzneimittelhersteller inzwischen die Hälfte aller in den Entwicklungsländern eingesetzten antiretroviralen Medikamente (Arzneimittel zur Behandlung von HIV/AIDS) zur Verfügung. Darüber hinaus engagieren sie sich weltweit in vielen weiteren Hilfsprojekten zur Bekämpfung von HIV/AIDS.

"Die Erfahrung aus unseren zahlreichen Hilfsprojekten zeigt aber auch, dass die Bereitstellung massiv verbilligter oder gespendeter Medikamente und die Organisation der Behandlung nur Notmaßnahmen sind, die die eigentlichen Probleme in der AIDS-Bekämpfung - insbesondere Armut und Unterentwicklung in den betroffenen Ländern - nicht lösen. Wenn es nicht gelingt, durch verstärkte Aufklärung und Präventionsmaßnahmen das Risikoverhalten der Menschen zu ändern, werden wir den exponentiellen Anstieg der AIDS-Infektionen in der Dritten Welt nicht stoppen können".

"Das Erfolgsrezept der AAI ist ihr ganzheitlicher Ansatz aus Prävention, Betreuung, Behandlung und logistischer Unterstützung", so Yzer weiter. Bei der Vorstellung ihres Progress Reports hatten Anfang des Jahres auch Dr. Peter Piot (Director UNAIDS) und Dr. Jack Chow (Assistant Director General der WHO) die bedeutende Rolle der forschenden Arzneimittelhersteller bei der Bekämpfung von HIV/Aids betont.

Trotz dieser erfreulichen Entwicklung bleiben die absoluten Zahlen alarmierend. Nach Schätzungen von UNAIDS könnten allein in Afrika bis 2015 80 Millionen Menschen an AIDS sterben. Schon jetzt sind rund 25 Millionen Afrikaner infiziert, täglich sterben etwa 6500 Menschen an der Krankheit. Beobachter gehen daher schon davon aus, dass die Hoffnungen, die die WHO im Rahmen ihrer "3by5"-Initiative geweckt hatte, nicht erfüllbar sind. Darin wurde das Ziel formuliert, bis Ende 2005 drei Millionen Menschen mit AIDS-Medikamenten zu behandeln.

"Ohne funktionierende Gesundheitssysteme in den betroffenen Ländern kann das unkontrollierte Verteilen von AIDS-Arzneimitteln sogar zu einer Katastrophe führen, weil dadurch die Gefahr von HIV-Mutanten steigt, die gegen bekannte Medikamente resistent sind", warnt Yzer. Auch die AAI hat mit den Folgen der Armut und der damit verbundenen mangelnden logistischen und medizinischen Infrastruktur zu kämpfen. Nach WHO-Schätzungen fehlen allein in Afrika zwei Millionen medizinische Fachkräfte. Viele Betroffene kennen weder die Krankheit AIDS noch ihre Übertragungswege. Umso wichtiger ist intensive Aufklärungsarbeit, durch die die Neuansteckungsraten in Uganda beispielsweise um 80 Prozent gesenkt werden konnte.



Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) ist der Wirtschaftsverband der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 39 weltweit führenden Herstellern und ihren fast 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des VFA repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 85.000 Mitarbeiter, darunter 14.500 in Forschung und Entwicklung.