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Forschende Pharma-Unternehmen sagen Medikamente für 14 Milliarden Behandlungen gegen tropische Armutskrankheiten zu

Berlin (vfa). Heute haben forschende Pharma-Unternehmen bei einer Veranstaltung der Bill & Melinda Gates Foundation in London umfassende Hilfen im Kampf gegen Lepra, Bilharziose, Schlafkrankheit und weitere tropische Armutskrankheiten in ärmeren Ländern zugesagt: Dazu gehören Medikamentenspenden für rund 14 Milliarden Behandlungen, verstärkte Arzneimittelforschung und die Förderung von Infrastrukturmaßnahmen und Gesundheitskampagnen. Dabei wollen sie mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, weiteren internationalen Gesundheitsorganisationen, der Weltbank, verschiedenen Regierungen sowie der Bill & Melinda Gates Foundation zusammenarbeiten.

"Ein partnerschaftliches Vorgehen aller relevanten Akteure ist der Schlüssel zur Lösung großer Aufgaben im Gesundheitswesen - auch in Entwicklungsländern. Deshalb haben sich forschende Pharma-Unternehmen gerne bereit erklärt, mit ihren Präparaten und ihrer Komptenz zu mehr Gesundheit in diesen Ländern beizutragen." So kommentierte Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführeren des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), heute in Berlin die in einer "London Declaration" festgehaltenen Zusagen.

Tropische Armutskrankheiten bedeuten nicht nur ein schweres Schicksal für die Betroffenen - sie sind auch ein wesentliches Hindernis für wirtschaftliche Entwicklung in den betroffenenen Ländern. Umgekehrt trägt die Bekämpfung dieser Krankheiten erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. So wurden im Rahmen des Mecitizan-Spenden-Programms zur Bekämpfung der Flussblindheit - einer Wurmkrankheit in Afrika und Südamerika - nicht nur jährlich rund 40.000 Fälle von Erblindung verhindert, sondern auch 240 Millionen Hektar Ackerland in Afrika wieder nutzbar gemacht, die sonst aufgrund der Anstreckungsgefahr hätten brach liegen müssen. Die Ausheilung anderer Wurmkrankheiten wie Bilharziose oder Hakenwurmbefall gibt den Betroffenen ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zurück und schafft so die Grundlage für berufliche Qualifikation und Erwerbsarbeit.

Die "London Declaration"

Die Vereinbarungen in der "London Declaration" zielen auf eine Ausrottung oder Eindämmung folgender Krankheiten ab:

- Bilharziose (Schistosomiasis)
- Lymphatische Filariose (Elephantiasis)
- viszerale Leishmaniose (Kala-Azar)
- Befall durch Boden-übertragene Würmer (darunter Hakenwürmer)
- afrikanische Schlafkrankheit
- Chagas-Krankheit
- Flussblindheit
- Trachom
- Lepra
- Dracunculose (Befall mit dem Guinea-Wurm [syn. Medina-Wurm])

Alle Krankheiten außer der letzten müssen medikamentös behandelt werden.

Forschende Pharma-Unternehmen sind teilweise schon seit Jahrzehnten Partner der WHO und anderer Organisationen im Kampf gegen diese Krankheiten. Heute haben sie ihren Beitrag aber noch einmal wesentlich ausgeweitet.

Forschung für neue Medikamente

Auch die Ausweitung der Forschung für neue Medikamente ist Teil der heutigen Vereinbarungen. Diese soll sich auf solche tropischen Armutskrankheiten konzentrieren, bei denen bisherige Mittel noch nicht allen Patienten helfen können - wie im Falle der afrikanischen Schlafkrankheit.

Dazu Fischer: "Wir begrüßen in diesem Zusammenhang, dass kürzlich das Bundesforschungsministerium die Förderung von Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs) für neue Medikamente gegen tropische Armutskrankheiten auf 20 Millionen Euro bis 2015 aufgestockt hat." In solchen Partnerschaften arbeiten Vertreter der akademischen und industriellen Forschung eng mit Einrichtungen der Zivilgesellschaft zusammen.

Weitere Informationen finden sich unter: www.vfa.de/pm20120130

Der vfa ist der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland. Er vertritt die Interessen von 43 weltweit führenden Herstellern und ihren über 100 Tochter- und Schwesterfirmen in der Gesundheits-, Forschungs- und Wirtschaftspolitik. Die Mitglieder des vfa repräsentieren rund zwei Drittel des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes und beschäftigen in Deutschland rund 85.000 Mitarbeiter. Mehr als 17.000 davon arbeiten in Forschung und Entwicklung.



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