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Gesundheitsreform 2004 - eine Zwischenbilanz

VFA-Round-Table: 130 Patientenvertreter diskutierten in BerlinBeim 11. VFA-Round-Table am 5. November 2004 in Berlin zogen rund 130 Patientenvertreter aus dem gesamten Bundesgebiet mit Experten aus dem Gesundheitswesen in sehr konstruktiver Atmosphäre eine differenzierte Zwischenbilanz der Gesundheitsreform 2004:

Rolf Stuppardt, Vorstandsvorsitzender des IKK-Bundesverbands, zog das Fazit, die Gesetzlichen Krankenkassen hätten inzwischen eine finanzielle Konsolidierung einleiten können. Spielräume für Beitragssatzsenkungen sehe er allerdings nicht.

Christoph Nachtigäller, Geschäftsführer des Dachverbands der Patientenselbsthilfe BAGH, beklagte, das Gesundheitswesen entwickle sich mehr und mehr zu einer reinen Gesundheitswirtschaft, was insbesondere zu Lasten der Kranken gehe. Er forderte eine konsequente Ausrichtung der Strukturen des Systems auf die Bedürfnisse chronisch Kranker. In anschließenden Kurzstatements schilderten Patientenvertreter Probleme der Mitglieder ihrer Organisationen, die in Folge des Gesundheitsreformgesetzes (GMG) entstandenen sind.

Cornelia Yzer wies für den VFA auf die negativen Auswirkungen von Zwangsrabatten und Festbeträgen auf patentgeschützte Arzneimittel hin. Sie forderte eine "Generalüberholung" des deutschen Gesundheitswesens mit dem Ziel einer innovationsoffenen Struktur.

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, Gudrun Schaich-Walch, stellte heraus, dass das GMG nach nur fast einem Jahr zu einer Konsolidierung der Finanzen der GKV geführt habe. Ein genereller Systemwechsel des an sich guten deutschen Gesundheitswesens sei daher nicht erforderlich. Die durch das Gesetz ermöglichten Strukturänderungen, vor allem hinsichtlich der Stärkung der intergrierten Versorgung, bräuchten allerdings noch Zeit. Wie die neue Zuzahlungsregelung für Heimbewohner zeige, sei die Politik zudem bereit, für konkrete Probleme Lösungen zu finden.

Insgesamt zeigten sich alle Teilnehmer des Round-Tables gesprächsbereit. Die Zusammenarbeit des VFA mit Patienten-Selbsthilfegruppen wurde anlässlich ihres zehnjährigen Jubiläums in diesem Jahr als besonders gelungene Form der Kooperation zwischen Patienten und Industrie gewürdigt.


Downloads:
Programm der Veranstaltung
Statement Rüdiger Fabian, Bundesverband Deutsche Schmerzhilfe e.V.
Statement Peter Gilmer, Bundesverband Dialysepatienten Deutschlands e.V.
Statement Ursula Rudat, Gaucher Gesellschaft Deutschland e.V.
Präsentation Rolf Stuppardt, Vorstandsvorsitzender des IKK-Bundesverbandes: "Finanzielle Entwicklung der GKV"
Statement Hans-Joachim Wöbbeking, Bundesverband Poliomyelitis e.V. - Interessengemeinschaft von Personen mit Kinderlähmungsfolgen
Statement Cornelia Yzer, Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V.