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Emnid: Patienten beklagen Zwei-Klassen-Medizin

Kassenpatienten: Warten auf bessere Zeiten?Das Vertrauen der gesetzlich Krankenversicherten in das deutsche Gesundheitssystem ist erschüttert, so das Ergebnis einer Umfrage des Emnid-Instituts. Mehr als zwei Drittel der Befragten (71%) sind demnach der Überzeugung, dass Kassenpatienten eine schlechtere Gesundheitsversorgung erhalten als Privatversicherte. 69 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten beklagen eine "Zwei-Klassen-Medizin" in Deutschland.

Trotz der Abschaffung der Arzneimittelbudgets gehört auch die Unterversorgung mit Arzneimitteln zum Alltag von Patienten in Deutschland, belegt die Befragung: Emnid errechnet, dass in den ersten sieben Monaten des Jahres 2002 etwa 3,45 Millionen Kassenpatienten beim Arzt Medikamente verweigert wurden - meist aus Kostengründen. 31 Prozent dieser Patienten sind laut Umfrage der Meinung, dass sie dadurch auch gesundheitliche Nachteile hatten.

Nur noch 37 Prozent der gesetzlich Versicherten geben dem Gesundheitssystem die Noten "sehr gut" oder "gut". Und lediglich 58 Prozent der gesetzlich Versicherten stimmen der Auffassung zu, dass das Gesundheitssystem in Deutschland alles in allem zukunftsfähig ist.

Die Bevölkerung spricht daher sich mit großer Mehrheit für einschneidende Reformen aus:

  • 87 Prozent der gesetzlich Versicherten stimmen dem Vorschlag zu, den Wettbewerb unter den Krankenkassen zu intensivieren und den Versicherten damit die Möglichkeit zu geben, die unterschiedlichen Leistungsangebote der Krankenversicherer zu vergleichen und die für sie bestmögliche Wahl zu treffen.
    • 77 Prozent treten dafür ein, dass Versicherte die Freiheit haben müssen, ihr Leistungspaket auch in der Gesetzlichen Krankenversicherung selbst zu gestalten.