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Weltgesundheitstag - gesundes Altern

Berlin (dpa) - Im den kommenden Jahren werden erstmals mehr Menschen im Alter von über 60 Jahren als unter 5 auf der Erde leben.
Auch deshalb steht der Weltgesundheitstag 2012 am Samstag unter dem Motto «Altern und Gesundheit: Gesundheit erfüllt die Jahre mit Leben». Die Bevölkerung werde immer älter - dennoch bekämen die typischen Gesundheitsprobleme im Alter, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, zu wenig Aufmerksamkeit, schreibt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Der Geschäftsführer der entwicklungspolitischen Organisation HelpAge Deutschland, Michael Bünte, sprach im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa von einer «Diskriminierung» Älterer. «Die Gesundheitspolitik und auch die internationale Entwicklungspolitik haben das Problem des demografischen Wandels noch nicht begriffen», kritisierte Bünte. Die Politik sei vor allem noch auf die Behandlung ansteckender Krankheiten ausgerichtet.

«Die Erhöhung der Lebenserwartung in der Europäischen Region ist ein großartiger Erfolg, jetzt gilt es, diese zusätzlichen Lebensjahre mit einer verbesserten Lebensqualität zu erfüllen», sagte die WHO-Regionaldirektorin für Europa, Zsuzsanna Jakab, auf einer Eröffnungsveranstaltung zum Weltgesundheitstag. Wer gesund altern wolle, mahnte die WHO, müsse schon in jungen Jahren auf sich, auf ausreichend Bewegung und auf eine gesunde Ernährung achten.

Professor Furio Honsell, Bürgermeister von Udine in Italien, präsentierte erprobte Beispiele zur Förderung Älterer aus seiner
Stadt: Grüne Bereiche sind überall innerhalb von 500 Metern erreichbar. Bushaltestellen wurden zu Wohnorten alter Menschen verlegt. Senioren sind Schülerlotsen oder «Berater für eine sicherheitsförderliche Umgestaltung der Straßen». In Supermärkten werden unter anderem der Blutdruck und der Blutzucker gemessen. Junge und alte Menschen können in Gemeinschaftsgärten zusammen Gemüse ziehen.

Die WHO verweist auch darauf, dass insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungsländern zunehmend mehr Menschen Alterskrankheiten haben. Die meisten Menschen über 80 Jahren lebten jetzt schon in Entwicklungs- und Schwellenländern. 2050 würden es 80 Prozent dieser Menschen sein.