Neue Impfempfehlungen für Schwangere und mehr Masernschutz
Berlin (dpa) - Nach der Schweingrippe-Pandemie hat das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) seine Impfempfehlungen aktualisiert.
Schwangere sollen sich danach künftig immer eine Grippeschutzimpfung geben lassen. Eine wesentliche Neuerung bei den jüngsten Empfehlungen ist aber auch eine Masern-Schutzimpfung für junge Erwachsene, teilte das RKI am Montag mit. Die neuen Impfempfehlungen sind im jüngsten RKI-Bulletin veröffentlicht und auch im Internet abzurufen.
Die Influenza-Impfung für die nächste Grippesaison wird nun auch allen Schwangeren empfohlen, weil bei ihnen ein deutlich erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe beobachtet wurde, teilte das RKI weiter mit. Diese Erfahrungen gab es zum Beispiel zuletzt bei der Schweinegrippe.
Auch Neugeborene könnten von der Impfung profitieren, da die Antikörper über den Mutterkuchen an das Kind weitergegeben würden, teilte die BZgA weiter mit. In den ersten Monaten nach der Geburt habe der Säugling dadurch einen gewissen Schutz.
Bei der Rötelnimpfung, die für Schwangere ebenfalls wichtig ist, empfiehlt die Behörde inzwischen, dass alle Frauen im gebärfähigen Alter zweimal geimpft sein sollen.
Gegen Grippe sollten sich nach den Empfehlungen der Bundesbehörden in diesem Herbst aber auch weiterhin Senioren über 60 und insbesondere Bewohner von Alten- und Pflegeheimen impfen lassen.
Eine Masern-Impfung (in Form der Masern-Mumps-Röteln-Impfung) empfiehlt das RKI nun als Neuerung allen Erwachsenen, die nach 1970 geborenen wurden - sofern sie nicht oder nur einmal geimpft sind oder der Impfstatus unklar ist. Grund für die Erweiterung dieser Empfehlung sind die immer wieder auftretenden Masernausbrüche in Deutschland und Impflücken vor allem in der Gruppe der jüngeren Erwachsenen. Auch bei Jugendlichen gibt es laut RKI weiterhin deutliche Lücken im Masernschutz.
Ziel dieser Impfungen ist es nicht nur, vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen. Die Masern sollen weltweit ausgerottet werden. Das wird aber nur gelingen, wenn alle Länder hohe Impfquoten erreichen.