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Mittel verringert HIV-Infektionen drastisch

New York/Chicago (dpa) - Eine Vorbeugung vor HIV-Infektionen rückt näher: Studienergebnisse mit einem speziellen Medikament verheißen einen Rückgang der Ansteckungsgefahr um knapp die Hälfte. Das berichteten US-Forscher im Fachjournal «New England Journal of Medicine» am Dienstag online. Das Präparat wird bislang auch in Deutschland zur Behandlung von HIV-Infizierten eingesetzt.

Die Studie umfasste 2499 nicht infizierte Männern in Nord- und Südamerika sowie Afrika und Asien. Experten wie Jim Pickett, einer der Direktoren der Aids-Stiftung von Chicago, gehen davon aus, dass das zusätzliche Angebot des Medikaments in Form einer Rektalsalbe das Risiko von HIV-Infektionen noch weiter senken könnte.

Da viele schwule Männer beim Verkehr von jeher eine Rektalsalbe benutzen, dürfte eine Salbe mit Abwehrstoffen gegen den Aidserreger für sie akzeptabel sein, glaubt auch der US-Forscher und Vorsitzende der Organisation International Rectal Microbicide Advocates, Ian McGowan.

Im Rahmen der sogenannten iPrEx-Studie erhielt nun die Hälfte der Männer das Medikament in Form einer Pille und die andere Hälfte das Scheinmedikament Placebo. Keiner der Teilnehmer wusste, zu welcher Gruppe er gehört.

Von denen, die die Tablette bekamen, bekannte etwa die Hälfte, dass sie die Pille nicht regelmäßig oder auch gar nicht eingenommen hatte. Das erklärt nach Meinung von Pickett, warum das Mittel die Infektionsrate im Vergleich zu Placebo nur um 43,8 Prozent reduzierte. Nach durchschnittlich 14 Monaten Einnahmedauer waren 36 Männer der Pillen-Gruppe und 64 der Placebo-Gruppe infiziert.

Die Studie mit den Tabletten läuft seit Juni 2007. Eine Monatspackung der kostet etwas über 800 Euro.