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Forscher sind Asthma-Genen auf der Spur

London/München (dpa) - Eine Gruppe von Forschern hat mehrere Genvarianten entdeckt, die mit Asthma in Verbindung stehen und neue Heilungsmöglichkeiten eröffnen könnten. Bei der großangelegten, internationalen Studie stellte sich unter anderem heraus, dass Asthma bei Kindern und die Form, die Betroffene erst als Erwachsene bekommen, zwei verschiedene Krankheiten sein könnten, erläuterten Wissenschaftler vom Imperial College London am Donnerstag. An der Untersuchung wirkten auch Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität und des Helmholtz Zentrums in München mit.

Die Ursachen von Asthma sind noch nicht abschließend geklärt. Nach derzeitigem Forschungsstand wird die Atemnot durch eine Kombination aus genetischen und Umwelt-Einflüssen verursacht. In Deutschland sind nach Angaben des Helmholtz Zentrums etwa fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung an Asthma erkrankt. In den letzten beiden Dekaden sei die Zahl der Asthma-Patienten stark angestiegen.

Für die Studie, deren Ergebnisse in der neuesten Ausgabe des «New England Journal of Medicine» nachzulesen sind, wurden die Gene von 10 000 Kindern und Erwachsenen mit Asthma sowie 16 000 gesunden Menschen untersucht. «Asthma ist eine komplexe Krankheit, in die viele verschiedene Bereiche des Immunsystems mit hineingezogen werden können,» sagte William Cookson vom Imperial College dem Sender BBC. Bei einem Asthma-Anfall werden unter anderem die Atemwege gereizt und ziehen sich zusammen, das Atmen wird schwieriger.

Die Daten wiesen darauf hin, «dass dem Asthma bronchiale und der allergischen Sensibilisierung unterschiedliche Mechanismen zugrunde liegen», teilte das Helmholtz Zentrum mit. Nach Ansicht einer Sprecherin der Organisation Asthma UK ist das Wichtigste an der Studie, dass Wissenschaftler nun stärker auf die genetischen Vorgaben gerichtet forschen und Therapien entwickeln könnten.