Drucken
öffnen / schließen
Wenn Sie diese Felder durch einen Klick aktivieren, werden Informationen an Facebook, Twitter oder Google in die USA übertragen und unter Umständen auch dort gespeichert. Näheres erfahren Sie hier: https://www.heise.de/ct/artikel/2-Klicks-fuer-mehr-Datenschutz-1333879.html

AOK Bayern kündigt Hausarztvertrag fristlos

München (dpa) ­ Die AOK Bayern hat ihren Sondervertrag mit dem Bayerischen Hausärzteverband fristlos gekündigt. Damit verschärft sich die Auseinandersetzung zwischen dem Berufsverband auf der einen sowie Krankenkassen und bayerischer Staatsregierung auf der anderen Seite. Die AOK begründet die Kündigung mit den Plänen des Hausärzteverbandes, aus dem Kassenarztsystem auszusteigen. Dieses Vorhaben verstoße gegen die Sozialgesetze, sagte der AOK- Vorstandsvorsitzende Helmut Platzer am Donnerstag in München. Es sei für die Kasse aber «unmöglich und unzumutbar, mit einem Verband zusammenzuarbeiten, der sich in zentralen Fragen der Sozialgesetzgebung rechtswidrig verhält», sagte Platzer.

Der Hausärzteverband hat die Allgemeinmediziner aufgerufen, am kommenden Mittwoch (23. Dezember) bei einer Großveranstaltung über einen gemeinsamen Ausstieg aus dem Kassenarztsystem abzustimmen. Mit diesem Schritt will der Verband neue Verträge mit den Kassen erzwingen. Die jetzt geltenden Hausarztverträge bringen nach Angaben des Verbands um rund ein Viertel mehr Honorar. Doch der Verband hält die Verträge durch Gesetzesänderungen auf Bundesebene für akut bedroht. Es werde sie «in der jetzigen Form bald nicht mehr geben», erklärte der Verband in einer am Donnerstag veröffentlichten Patienteninformation. Daher drohe «ein Zusammenbruch der wohnortnahen hausärztlichen Versorgung», schreibt der Verband.