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Datenumwelt Gesundheit: Gesundheitsdaten vernetzen statt vergeuden

Gesundheitsdaten sind wertvoll – für Versorgung, Forschung und Innovation. Doch fehlende Vernetzung und isolierte Datensilos bremsen das Potenzial. Eine integrierte Datenumwelt Gesundheit schafft digitale Strukturen, die Daten nutzbar machen – sektorenübergreifend, datenschutzkonform und zukunftsgerichtet.

KI generiertes Bild in Blautönen. Datenpunkte sind vernetzt. Am Rande finden sich piktogrammartig dargestellte Silos.

Warum eine Datenumwelt Gesundheit jetzt entscheidend ist

Status quo: Eine fragmentierte Datenlandschaft

Trotz wichtiger digitaler Initiativen wie der elektronischen Patientenakte (ePA), dem Forschungsdatenzentrum Gesundheit und dem European Health Data Space (EHDS), bleiben viele Gesundheitsdaten voneinander getrennt. Versorgung, Forschung, Register – all diese Bereiche generieren Daten, doch meist isoliert und nicht interoperabel.

Diese Fragmentierung hemmt Innovation, verzögert Therapieentwicklungen und limitiert datengetriebene Entscheidungen in der Versorgung.

Was eine integrierte Datenumwelt leisten könnte

Eine zukunftsfähige Datenumwelt verbindet verschiedene Datenräume strukturiert, sicher und datenschutzkonform. Das umfasst:

  • Registerdaten
  • ePA-Inhalte
  • Versorgungs- und Real-World-Daten
  • Daten aus klinischen Studien und Forschungsprojekten

Mögliche Effekte:

  • Versorgung
    Bessere Diagnosen & gezieltere Therapien durch umfassende Datenanalyse
  • Forschung
    Schnellere Entwicklung neuer Medikamente & Therapien
  • Prävention
    Frühzeitige Risikoerkennung & gezielte Interventionen
  • Systemeffizienz
    Vermeidung redundanter Datenhaltung & digitalisierte Prozesse

Voraussetzung dafür sind gemeinsame Standards und kompatible Infrastrukturen. Auch ein Forschungspseudonym muss eine zentrale Rolle spielen, um Gesundheitsdaten aus unterschiedlichen Quellen wirksam und rechtssicher zusammenzuführen.

Vier politische Handlungsfelder für eine vernetzte Zukunft Gesundheit
Um das volle Potenzial von Gesundheitsdaten zu heben, braucht es klare politische Rahmenbedingungen. Der vfa empfiehlt:

  1. Datensilos aufbrechen
    Gesundheitsdaten aus Versorgung, Registern und Forschung müssen verknüpfbar gemacht werden – strukturiert, interoperabel und sicher. Nur so wird ein lernendes Gesundheitssystem möglich.
  2. Kompatibilitätsbarrieren beseitigen
    Gemeinsame Standards, internationale Schnittstellen und eine vereinbare Governance sind Grundvoraussetzungen für eine funktionierende Datenvernetzung – national wie europäisch.
  3. Forschungspseudonym etablieren
    Ein einheitlich geregeltes Forschungspseudonym – etwa im Registerdatengesetz oder einem zweiten Gesundheitsdatennutzungsgesetz – schafft Rechtssicherheit, Vertrauen und praxisnahe Nutzbarkeit.
  4. Relevante Akteursgruppen beteiligen
    Industrie, Forschung, Kliniken und Patientenvertretungen müssen gleichberechtigt eingebunden werden. Digitalisierung gelingt nur gemeinsam – nicht im Silodenken.

Fazit: Digitalisierung braucht jetzt eine Datenumwelt Gesundheit
Deutschland hat die Chance und den Anspruch, im Bereich digitale Gesundheit eine Führungsrolle zu übernehmen – aber nur mit einer tragfähigen Datenstrategie. Eine integrierte, interoperable und datenschutzkonforme Datenumwelt Gesundheit ist der Schlüssel für medizinischen Fortschritt, wirtschaftliche Innovation und patientenzentrierte Versorgung.

Antworten zur Datenumwelt Gesundheit

Ein digitales Ökosystem, das verschiedene Gesundheitsdatenräume technisch und rechtlich praxisnahe verknüpft, um diese sinnvoll zu nutzen..

Wegen fehlender Standards, veralteten Denkmechanismen, technischer Inkompatibilität und fragmentierter Zuständigkeiten.

Schnellere Diagnosen, bessere Therapien, gezieltere Prävention – alles auf Basis valider Daten.

Ja – mit Forschungspseudonymen, dezentralen Infrastrukturen und klaren rechtlichen Regeln.

Der European Health Data Space ist ein wichtiger europäischer Rahmen für die grenzüberschreitende Nutzung von Gesundheitsdaten.

Einheitliche Standards, Abbau von Silos, gesetzliche Regelung von Forschungspseudonymen und Beteiligung aller relevanten Akteure.